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Gesellschaftspolitik: Handelsabkommen sichern Frieden



Wenn Staaten Verträge über wirtschaftliche Zusammenarbeit schließen, dann verhalten sie sich in der Zukunft auch friedlicher zueinander, und kleinere Konflikte wachsen sich nicht mehr zu Kriegen aus. Zu diesem Ergebnis kommen Edward Mansfield und David Bearce von der Ohio State University in einer langjährigen Studie. Die Wissenschaftler untersuchten verschiedene schriftliche Abmachungen aus der Zeit zwischen 1950 und 1985, die den ungehinderten Zugang zu den Wirtschaftsmärkten sicherten. Erfasst wurden sowohl bekannte Abkommen wie die Europäische Union oder die Nafta (North America Free Trade Agreement) als auch solche, die in der Öffentlichkeit nahezu fast sind. Mansfield und Bearce setzten sie in Verbindung mit militärischem Verhalten wie der Androhung von Gewalt oder Demonstration von Macht oder auch dem Kriegsausbruch. Dabei fanden sie heraus, dass die Zugehörigkeit zu einem Vertragswerk die Zahl der Konflikte zwischen den Mitgliedern um 45 Prozent reduziert. Außerdem eskalierten kleinere Konflikte nur noch selten zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Allerdings müssen die Vereinbarungen schriftlich fixiert sein, ein reger Handelsverkehr allein ist noch keine Garantie für friedliche Beziehungen.

Aus: Spektrum der Wissenschaft 10 / 2000, Seite 26
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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