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Heilberufe : Doctores, Bader, Scharlatane

Mit den praktischen Seiten der Medizin befasste sich im Mittelalter eine bunte Palette an Heilkundigen aus verschiedenen sozialen Schichten.

Wer in einer mittelalterlichen Stadt krank wurde, dem stand ein breites Spektrum an Experten zur Verfügung, die sich auf die Kunst des Heilens verstanden. Solides Handwerk lieferten Bader, Barbiere und Wundärzte, Hebammen und weise Frauen. Nur selten suchte man einen akademisch ausgebildeten Arzt auf, falls es einen solchen gab. Konkurrenz erwuchs diesen Spezialisten durch fahrende Quacksalber und Scharlatane, Zahnbrecher und Starschneider. Treffend brachte der Humanist Sebastian Brandt die zweckorientierte Haltung der Patienten 1494 in seiner Moralsatire »Narrenschiff« zum Ausdruck: »Der Kranke nach Gesundheit trachtet, woher ihm Hilf kommt, er nicht achtet.« Fern des städtischen Gesundheitsmarkts vertrauten die Menschen auf dem Land dem Dorfbader, der Hebamme oder der kräuterkundigen Frau.

Eine Diagnose, was ihnen denn nun fehlte, war nicht von Interesse, das Ziel war die rasche Gesundung, die Wiederherstellung der Arbeitskraft. Spitäler boten nur zeitweilig Unterkunft, weshalb mancher Kaufmann »Ewigbetten« erwarb, die ihm und kranken Standesgenossen jederzeit ärztliche Hilfe garantierten – eine frühe Form der Krankenversicherung, wie sie den wenigsten Menschen zur Verfügung stand …

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  • Quellen

Jankrift, K. P.: Mit Gott und schwarzer Magie. Medizin im Mittelalter. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2005

Reddig, W. F.: Bader, Medicus und weise Frau. Battenberg, 2000

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