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Naturschutz: Herren über Leben und Tod

Um mit ihren begrenzten Mitteln das Bestmögliche zu erreichen, müssen Naturschützer zwangsläufig unpopuläre Entscheidungen treffen. Niemals wird es gelingen, allen bedrohten Organismen oder Ökosystemen gleichermaßen zu helfen. Aber wie kann man eine Auswahl treffen?
Ein Wolfsrudel hat einen Hirsch gestellt
Weit vor den Küsten Kaliforniens und Mexikos nistet eine kleine dunkelgraue Sturmschwalbe auf einigen Felsinseln im Pazifik – aber vielleicht nicht mehr lange. Denn außer den Möwen setzen ihr auch eingeschleppte Katzen, Ratten und Mäuse zu, ganz abgesehen von Ölverschmutzungen und vom steigenden Meeresspiegel. Höchstens 10 000 Tiere von Oceanodroma homochroa, dem Aschgrauen Wellenläufer oder Kalifornienwellenläufer, sind nach letzten Zählungen noch übrig. Ihre Anzahl ging in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch zurück. Das gleiche Schicksal teilen einige andere Sturmschwalbenspezies.

Trotzdem beschloss die Wildlife Conservation Society der USA, sich um diesen Vogel nicht besonders zu kümmern. Im Winter 2008 waren die Mitglieder der Naturschutzvereinigung übereingekommen, ihre Anstrengungen auf eine kleine Auswahl von bedrohten Arten zu konzentrieren. Zuvor hatten Wissenschaftler der Gesellschaft nach eingehenden Analysen unter Tausenden gefährdeten Vogel- und Säugetierarten der Welt ein paar hundert Kandidaten ausgewählt. Experten mit langjähriger Erfahrung in Freilandforschung und Naturschutz hatten dann zu entscheiden, welche davon von speziellen Schutzprogrammen profitieren sollten.

Dutzende Fachleute kamen damals in New York, im US-Bundesstaat Montana und in Buenos Aires in kleinen Gruppen zusammen. Ihre Aufgabe war, jede ...

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Spektrum - Die Woche – Invasive Arten auf den Teller!

Spektrum Kompakt – Renaturierung in Europa

Auf einer Reise quer durch Europa finden sie sich immer wieder: Stellen, an denen die Natur kaputt ist. Um vertrocknete Moore oder artenarme Wälder zu renaturieren, gibt es unterschiedliche Strategien. Aber auch die Bevölkerung möchte bei solchen Plänen mitreden, wie der Ländervergleich zeigt.

Spektrum der Wissenschaft – Präzision statt Zufall – Genomeditierung revolutioniert Pflanzenzucht

Seit der Mensch Pflanzen anbaut, versucht er auch, Erträge und/oder Widerstandskraft durch Zucht gezielt zu optimieren. Was zunächst als simple Auslese begann, hat sich unter anderem dank der Fortschritte in der Molekularbiologie längst deutlich erweitert. Doch Methoden, bei denen ins Erbgut der Gewächse eingegriffen wird, wecken bei vielen Menschen Bedenken und stellen auch die Gesetzgebung vor Herausforderungen. Wie präzise die neueren Verfahren sind und welche Regelungen derzeit gelten oder diskutiert werden, erfahren Sie in unserem Titelthema. Weitere Themen: Im Notfall kann die Wasserversorgung schnell an ihre Grenzen kommen – eine große Aufgabe für den Katastrophenschutz. Was können Klimaforschende aus historischen Daten zur Weinqualität in Europa über die Vergangenheit lernen, und warum schmeckt alkoholfreier Wein so anders als solcher mit Alkohol? Außerdem gehen wir der Frage nach, was Fischschwärme, Hirnströme und Supraleitung gemeinsam haben und wie Emergenz diese Komplexität erklären könnte.

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