Bild des Monats: Hoch aufgelöstes Fliegenhirn
100 000 Nervenzellen mit jeweils unzähligen Verbindungen zu anderen Neuronen: Diese 3-D-Rekonstruktion von Forschern des Howard Hughes Medical Institute in Ashburn (USA) zeigt das Gehirn der Taufliege Drosophila melanogaster als Geflecht aus verästelten Linien. Die Neurobiologen wollen anhand der Aufnahme lernen, wie bestimmte Strukturen das Verhalten des 2,5 Millimeter großen Tiers beeinflussen. Dazu haben sie mit großem technischem Geschick erstmals einzelne Nervenzellen seines Gehirns dargestellt – ein Pixel der Aufnahme entspricht gerade einmal vier milliardstel Metern (Nanometern). Dadurch lassen sich Verbindungen, die im so genannten Pilzkörper des Zentralhirns starten, bis zu ihrem Endpunkt verfolgen.
Für die Aufnahme injizierte das Team eine kontrastverstärkende, metallhaltige Flüssigkeit in das konservierte Gehirn einer Fliege und schnitten es in 7062 je 40 Nanometer dicke Scheiben. Anschließend machten sie mit zwei Elektronenmikroskopen insgesamt 21 Millionen Bilder, die sie am Computer zusammenfügten. Die Farben auf dem Bild veranschaulichen Nervenbahnen verschiedener Typen von Sensillen; das sind kleine Sinnesorgane von Gliederfüßern. Bei lila Linien ist hingegen unklar, zu welchem Wahrnehmungssystem die Neurone gehören.
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