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Intelligenz: Missverstandenes Talent

Über hochbegabte Menschen hält sich hartnäckig eine ganze Reihe von Irrtümern. Wir stellen sieben Mythen auf den Prüfstand. 
Ein Kleinkind schreibt mathematische Formeln auf die Tapete.

Der Film "Good Will Hunting" aus dem Jahr 1997 erzählt die Geschichte eines brillanten jungen Manns, dessen mathematisches Talent rein zufällig entdeckt wird. Denn eigentlich arbeitet der mehrfach vorbestrafte Will Hunting als Putzkraft am renommierten Massachusetts Institute of Technology in Cambridge, als er dort eines Tages komplexe mathematische Aufgaben löst, die er auf einer Tafel entdeckt. Die Medien stellen besonders intelligente Zeitgenossen häufig so dar – und das prägt auch die öffentliche Wahrnehmung. So glauben viele Menschen, dass schlechte Leistungen auf Hochbegabung hinweisen. Tatsächlich besteht statistisch betrachtet jedoch ein mittlerer positiver Zusammenhang zwischen Intelligenz und Leistung. Das heißt: Es ist wahrscheinlicher, dass schlaue Personen auch erfolgreicher sind. In manchen Fällen kann das allerdings anders sein, zum Beispiel bei so genannten Underachievern. Das sind Personen, die deutlich schlechtere Leistungen zeigen, als gemäß ihrer Intelligenz zu erwarten wäre. Schätzungen zufolge sind rund 10 bis 16 Prozent der Hochbegabten betroffen. Ein hohes Potenzial ist daher kein Garant für gute Leistungen. Es hängt sowohl von der Persönlichkeit des Hochbegabten als auch von der Umgebung ab, ob sich die Begabung entfalten kann ...

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Spektrum der Wissenschaft – Vögel - Gefiederte Vielfalt

Die kognitiven Fähigkeiten von Vögeln erstaunen selbst Fachleute immer wieder. Wie schaffen es Vögel, trotz ihres winzigen Gehirns, Werkzeuge zu benutzen oder sich im Spiegel zu erkennen? Wie kam es zum Gesang der Vögel und was verbirgt sich dahinter? Wie kommt es zu den vielfältigen Farben und Mustern des Federkleids? Studien zur Embryonalentwicklung zeigen, auf welchen theoretischen Grundlagen die Farb- und Formenfülle im Tierreich beruhen. Und die Vorfahren der Vögel, die Dinosaurier, erwiesen sich als fürsorgliche Eltern.

Gehirn&Geist – Musikalität

Manche Menschen können schon mit vier meisterhaft Klavier spielen, anderen fällt es zeitlebens schwer, im Takt zu klatschen. Was bestimmt, wie musikalisch wir sind? Welche Rolle spielen dabei die Gene, welche das Elternhaus, und wie wichtig ist eisernes Üben? Außerdem: Wenn Geiseln Zuneigung für ihre Peiniger entwickeln, ist schnell die Rede vom »Stockholm-Syndrom«. Handelt es sich dabei wirklich um krankhaftes Verhalten, wie der Ausdruck »Syndrom« suggeriert? Nach Überzeugung einiger Mediziner bekämpft Botox nicht nur Falten, sondern auch Depressionen. Es gibt aber Kritik an dieser Theorie. Wie gesund ist Yoga wirklich? Der Psychologe Holger Cramer erforscht die Wirkung von Yoga auf Körper und Geist und deckt dabei ebenso die Grenzen auf. Im Gehirn repräsentieren einzelne Neurone jeweils bestimmte Zahlen. Ein bislang unbekannter Mechanismus könnte dafür sorgen, dass dieser Zahlensinn bis zur Anzahl von vier kaum Fehler macht.

Spektrum - Die Woche – Der Tischtennis-Effekt

Steife Muskel, verlangsamte Bewegungen, unkontrollierbares Zittern - und trotzdem Tischtennis-Profi? Was es mit dem Tischtennis-Effekt bei Parkinson auf sich hat, lesen Sie in der aktuellen »Woche«. Außerdem: Eine neue Form von Kohlenstoffatomen krempelt das Konzept der Aromatizität um.

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  • Quellen

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Kim, M.: A Meta-Analysis of the Effects of Enrichment Programs on Gifted Students. In: Gifted Child Quarterly 60, S. 102–116, 2016

Neihart, M. et al.: The Social and Emotional Development of Gifted Children: What Do We Know? In: Waco, TX: Prufrock Press, 2002

Park, G.J. et al.: When Less is More: Effects of Grade Skipping on Adult STEM Accomplishments among Mathematically Precocious Adolescents. Dissertation, 2011

Perleth, C., Heller, K. A.: The Munich Longitudinal Study of Siftedness. In: R. F. Subotnik & K. D. Arnold (Eds.), Beyond Terman: Contemporary Longitudinal Studies of Giftedness and Talent, NJ: Ablex Publishing Corporation, Norwood, S. 77–114, 1994

Roth, B., Becker et al.: Intelligence and School Grades: A Meta-Analysis. In: Intelligence 53, S. 118–137, 2015

Rudasill, K. M. et al.: Gifted Students’ Perceptions of Parenting Styles: Associations with Cognitive Ability, Sex, Race, and Age. In: Gifted Child Quarterly, 57(1), S. 15–24, 2013

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