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Im Rückblick



1900

Rauchschutzgeräth


Es besteht im wesentlichen aus einem Beutel, der auf der Brust liegt und der durch eine Nath in zwei gasdichte Theile getheilt ist. Durch ein biegsames Rohr und ein hufeisenförmiges Ansatzstück wird Sauerstoff in die Nase geführt; der Träger hat also den Mund zum Sprechen frei. .... Aus der einen Hälfte des Giersberg’schen Beutels athmet der Träger Sauerstoff – der wird in einer Sauerstoffbombe mitgeführt und bei S angeschlossen – die Ausathmungsluft wird durch eine Trommel mit grobkörnigem Natronkalk geleitet und dort von der Kohlensäure befreit. Der noch enthaltene, gereinigte Sauerstoff geht dann in die zweite Hälfte des Beutels und von diesem in den ersten und wird so der Athmung zugeführt. Mit 100 Litern Sauerstoff kann ein Mensch auf diese Weise in rauchiger Luft etc. immerhin 2–2,5 Stunden lang arbeiten. (Zeitschrift für die gesammte Kohlensäure-Industrie, VI. Jg., Nr. 22, 1900, S. 654)

Kaltes Licht


Der amerikanische Elektrotechniker Mc. Ferlan Moore ... verwendet die Geißler’schen Röhren, die ihres schwachen Lichtes wegen bisher praktisch nicht verwendbar waren, und läßt die Stromunterbrechungen, von denen die Leuchtkraft abhängt, in einem luftleeren Raume geschehen, wo sie um vieles schneller aufeinander folgen können. Der benützte Stromunterbrecher ... ermöglicht es, die Zahl der Stromunterbrechungen auf 60000 in der Minute zu bringen. Dabei erglänzen die Geißler’schen Röhren in einem außerordentlichen, fast gar keine Wärme entwickelnden Licht. Man kann dem Lichte jede beliebige Farbe geben, je nachdem man die Luft in der Röhre mehr oder weniger verdünnt. (Der Stein der Weisen, 24. Bd., 1900, S. 376)

Ursprung des atmosphärischen Wasserstoffs


Nach A. Gautier ... entstammt der Wasserstoff dem Erdinnern. Er entweicht mit den Ausdünstungen der Vulkane, teils auch den Mineralwässern, teils direkt den Gesteinen. Gautier entnahm ein frisches Stück Granit aus der Mitte eines Gesteinsblockes und erhielt aus 1 Kilo fein gepulverten Materials bei Behandlung mit verdünnter Phosphorsäure neben anderen Gasen 75 ccm Wasserstoff. Wenn er keine Säure einwirken liess, sondern das Gesteinspulver in Gegenwart von Wasserdampf auf 300° C erhitzte, konnte er 46 ccm Wasserstoff erhalten. (Die Umschau, IV. Jg., Nr. 46, 1900, S. 916)

 

1950


Pro-Vitamin A nunmehr synthetisch


Das b-Karotin stellt das wichtigste Pro-Vitamin A dar. Es kommt vor allem in Mohrrüben ... vor und wird in der Leber und vielleicht auch im Darm in das eigentliche Vitamin A, das Wachstumsvitamin, umgewandelt. Die künstliche Darstellung des b-Karotins ist jetzt geglückt. Die bisher erzielten Ergebnisse lassen eine künftige Gewinnung im technischen Maßstab möglich erscheinen. Hiermit würde eine zusätzliche Vitaminisierung pflanzlicher und tierischer Fette, zum Beispiel der Margarine, sowie eine klinische Anwendung gegeben sein. (Die Umschau, 50. Jg., Heft 21,1950, S. 676)

Markierter Kohlenstoff für vorgeschichtliche Zeitbestimmungen


Das Kernphysikalische Institut der Universität Chikago ist dabei, die Methodik der markierten Elemente auf ein neues Gebiet zu übertragen. Kohlenstoff der Luft enthält 0,02% des radioaktiven Kohlenstoffs C-14, der sich in großen Höhen durch die kosmische Strahlung aus Stickstoff bildet und mit bekannter Halbwertszeit von 5100 Jahren wieder zerfällt. Bei der Assimilation (Photosynthese) nehmen die Pflanzen Kohlenstoff auf und enthalten bis zu ihrem Absterben ebenfalls 0,02% C-14. Nach dem Tode hört der Austausch mit der Umgebung auf und die organische Substanz beginnt, durch radioaktiven Zerfall an C-14 zu verarmen. Durch Bestimmung des C-14-Gehaltes läßt sich damit das Alter organischer Substanzen auf etwa 1000 Jahre genau bis zu 30000 Jahren festlegen. Die Methode eröffnet der vorgeschichtlichen Forschung neue Möglichkeiten. (Chemiker-Zeitung, 74. Jg., Nr. 48, 1950, S.726)

Teleskop-Tankrohr für schnelleres Auftanken in der Luft


Die Boeing Airplane Company entwickelte kürzlich im Auftrag der amerikanischen Luftstreitkräfte ein neuartiges Tankgerät, das die Kraftstoffübernahme während des Fluges einfacher und sicherer gestaltet. Sein besonderes Merkmal ist die in sich starre Teleskop-Tankleitung, die mit Steuern ausgestattet ist. Bei Benutzung des neuen Gerätes fliegen beide Maschinen in For-mation, das Auftankrohr wird von der höher fliegenden aus gesenkt, und das aufzutankende Flugzeug nimmt die Leitungsmündung in einer besonderen Haltebüchse auf. Das Umfüllen ... erfolgt unter Druck. (Industrie-Rundschau, 5. Jg., No. 16/17, 1950)

Aus: Spektrum der Wissenschaft 11 / 2000, Seite 65
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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