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Im Rückblick



1951

Neue Licht-Mikroskopie nach dem Fernsehprinzip

Der Engländer Frank Roberts nützt das vom Fernsehen her bekannte Abtast-Prinzip zur Erzeugung eines mikroskopischen Bildes aus. Das mikroskopische Objekt wird mit einem äußerst feinen Lichtpunkt zeilenweise abgetastet. Ein hinter dem Objekt angebrachter Photozellen-Sekundärelektronen-Vervielfacher setzt die entlang jeder Abtastzeile von Punkt zu Punkt variierende Lichtdurchlässigkeit des Objekts in konforme Spannungsschwankungen um, durch die dann die Helligkeit des Schreibstrahles einer synchron zur Objektabtastung gesteuerten Fernsehröhre moduliert wird. Auf diese Weise wird zeilenweise ein Bild des Objekts in ... Vergrößerung aufgebaut ... Ein sehr wesentlicher Vorteil scheint darin zu liegen, daß sich auf elektrischem Weg eine Kontrastverstärkung durchführen läßt, was besonders für die Untersuchung ungefärbter lebender biologischer Präparate von Bedeutung ist. (Die Umschau, 51. Jg., Heft 17, S. 520, 1951)

Endomycin gegen Pilze

Nur wenige Antibiotica besitzen auch eine fungizide Wirkung ... gegen solche Erkrankungen bei Mensch, Tier und Pflanze, als deren Erreger man Kleinpilze wie Strahlenpilz, Schimmel und Rost kennengelernt hat. Jetzt haben jedoch Chemiker und Biologen der University of Illinois ein neues Anibioticum – Endomycin genannt – gewonnen, das bei einer großen Zahl von pathogenen Pilzen wachstumshemmend wirkt. Der das Endomycin produzierende Organismus ist ein Aktinomycet, also ein Strahlenpilz, aus einer Erdbodenprobe des Cache River. (Orion, 6. Jg., Nr. 18, S. 754, 1951)

Windkanal für zehnfache Schallgeschwindigkeit

Auf dem Versuchsfeld des California Institute of Technology wurde kürzlich ein Windtunnel fertiggestellt, in dem sich Windgeschwindigkeiten vom 10fachen der Schallgeschwindigkeit und darüber erreichen lassen. Der Tunnel dient der Erforschung des Luftwiderstandes von Geschossen, wobei Bahngeschwindigkeiten von rd. 12000 km/h vorgesehen sind. Gegenwärtig liegen diese zwar weit über den von Raketen und Artilleriegeschossen erreichten Geschwindigkeiten, sie werden aber vom Army Department für die Zukunft in Betracht gezogen. (Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure, Bd. 93, Nr. 26, S. 860, 1951)

 

1901

Apparat für perspektivische Bauzeichnungen entwickelt

Die Zirkelarme des "Perspekteurs" h und k sind teleskopisch und so gestellt, dass die Achse i stets die Halbierungslinie des Winkels bildet. Der Richtarm h endet in einem Punkt, von welchem aus er über alle Teile der geometrischen Zeichnung geführt werden kann, während der mit Zeichenstift und Vergrösserungsfeder versehene Arm k auf dem Papier b die Perspektive entwirft. ... Ist z. B. eine geo-metrische Zeichnung vorhanden, so kann diese als Grundlage zum Entwerfen von perspektivischen Zeichnungen benutzt werden, sodass Architekten etc. in wenigen Minuten im stande sind, die verschiedensten Übertragungen ihrer Objekte auszuführen. (Uhland’s Technische Rundschau, Ausg. III, Nr. 3, S. 22, 1901)

Grenzen der Geruchsempfindlichkeit

Herr Berthelot beschreibt einen Versuch mit Jodoform, in welchem für die Versuchsperson die Grenze der Geruchsempfindlichkeit gegen Jodoform unterhalb eines Vierzigbilliontels Gramm sich ergab. Jedoch konnte noch eine Menge gerochen werden, die ein Hundertbilliontel Gramm entsprach, und der Moschus soll nach einigen Beobachtern selbst noch tausendmal leichter wahrnehmbar sein. Übrigens zeigt diese Grenze der Empfindlichkeit sehr bedeutende Unterschiede, je nach den Beobachtern. (Die Umschau V. Jg. No. 38, S. 757, 1901)

Kohlendioxid-Anstieg der Luft befürchtet

Von dem Schatze brennbarer Stoffe wird nun in zunehmendem Maasse durch die Gewerbe verbraucht, und man weiss, dass derselbe, in Gestalt der zugänglichen Kohlenlager, in 500 oder 1000 Jahren erschöpft sein wird. Lord Kelvin, der in den Adelsstand erhobene Forscher William Thomson, macht nun aber darauf aufmerksam, dass der Verbrennungsprocess dieser Kohlen nicht ohne Verzehrung von atmosphärischem Sauerstoffe geschehen kann, und dass nach seinen Rechnungen ... in etwas 400 Jahren der grösste Theil des Sauerstoffs der Luft verschwunden und durch Kohlensäure ersetzt sein würde. (Zeitschrift für die gesammte Kohlensäure-Industrie, VII. Jg. Nr. 17, S. 541, 1901)

Aus: Spektrum der Wissenschaft 9 / 2001, Seite 103
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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