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Im Rückblick



1952

Ein Laufband für die New Yorker U-Bahn

Der Verkehrsausschuß der Stadt New York wies darauf hin, daß es wünschenswert wäre, die Kurzlinie der U-Bahn, die "Times Square" mit "Grand Central Station" verbindet, durch ein noch besser geeignetes Verkehrsmittel zu ersetzen. Nach vielfachen Voruntersuchungen wurde das im Gütertransport bewährte endlose Laufband als grundsätzlich brauchbar auch für diesen Zweck erkannt. ... Die Strecke wurde in mehrere Abschnitte unterteilt, die von Bändern mit verschiedenen Geschwindigkeiten bestrichen werden. Sie befördern Einzelkabinen mit je 10 Sitz- und einer Anzahl Stehplätzen. (Umschau, 52. Jg., Heft 9, S. 272, 1952)

Blutveränderung im Winterschlaf

Suomalainen und Lehto haben festgestellt, daß das Blut des Igels während des Winterschlafs viel langsamer gerinnt als zur Sommerzeit, und zwar ist die Blutgerinnungszeit etwa auf das Doppelte erhöht. Diese Tatsache beruht auf einer während des Winterschlafs vermehrten Ausschüttung des gerinnungshemmenden Stoffes Heparin durch die Ehrlich'schen Mastzellen. Diese Verringerung der Blutgerinnungsfähigkeit ist ein in der Natur sehr zweckmäßiger und wichtiger Vorgang, weil in der Schlafperiode die Blutzirkulation verlangsamt ist und eine vermehrte Neigung zur Thrombose besteht. Dieselbe Erscheinung in noch größerem Ausmaß haben Svihla, Bowman und Ritenour während der Lethargieperiode des sommerschlafenden Eichhörnchens (Citellus) beobachtet. (Umschau, 52. Jg., Heft 9, S. 279, 1952)

Zeitmessung auf eine milliardstel Sekunde genau

Amerikanische Wissenschaftler haben ein Zeitmeßverfahren mit einer Genauigkeit von einer milliardstel Sekunde ausgearbeitet. Eine derart präzise Zeitmessung ist für atomkernphysikalische Messungen von großer Wichtigkeit. Das Präzisions-Zeitmeßgerät wurde an der Yale-Universität mit Unterstützung des Forschungsinstituts der US-Kriegsmarine entwickelt. Als "Uhrwerk" wird ein Paar von Kernpartikel-Zählgeräten verwendet, welche mit einem Geiger-Müller-Zähler große Ähnlichkeit aufweisen. Die beiden Zähler registrieren die Aktivität von Elementarteilchen eines Atoms. (Orion, 7. Jg., Nr. 10, S.413, 1952)

Ein neu entwickelter Kunstkork

Die BASF hat unter der Bezeichnung "Styropor" einen Kunststoff herausgebracht, der porig ist und wie Kork verarbeitet und verwendet werden kann. Das "Styropor" isoliert gegen Wärme, Schall und elektrischen Strom; es erscheint als vollwertiger Austauschstoff für Naturkork geeignet. (Chemiker-Zeitung, 76. Jg., Nr. 13/14, S. 316, 1952)

1902

Sonnenmotor

In Los Angelos, einem Badeort Südkaliforniens, hat man bei dem Bau eines Motors das auch schon früher angewendete Princip benutzt, die Sonnenstrahlen in Hohlspiegeln aufzufangen und auf den zu erwärmenden Gegenstand zu werfen. Etwa 1800 auf der Innenseite eines Reflektors von 10 m Durchm. angebrachte Spiegel fangen die Sonnenstrahlen auf und reflektieren sie auf einen Dampfkessel. ... Bereits nach einer Stunde soll sich durch die Bestrahlung Dampf von 10 Atm. Spannung im Dampfkessel entwickelt haben, der zu einer Dampfmaschine geleitet wird, die 10 bis 15 PS entwickelt. (Der Gesundheits-Ingenieur, 25. Jg., No. 9, S. 151, 1902)

Die Schnelltelegraphie

Beim Pollak-Birág'schen Systeme der Schnelltelegraphie werden die Depeschen in Papierstreifen eingestanzt, welche dann in den Zeichengeber gebracht werden. Dieser besteht aus einer metallenen Walze, die durch ein Uhrwerk oder einen Motor in Rotation versetzt werden kann und mit der Leitung in Verbindung steht. Auf dieser Walze schleifen zwei kleine metallene Bürsten, und zwar so, daß die eine genau auf die obere Lochreihe der Schablone, die andere auf die untere paßt. Die Löcher oberhalb der Mittellinie des Papierstreifens entsprechen den Strichen der Morsezeichen, jene unter der Mittellinie den Punkten. ... Der erste Versuch mit diesem Systeme fand auf der beträchtlich langen Linie Berlin-Budapest statt. Es wurde unter anderem eine Depesche von 220 Wörtern in 9 Secunden übertragen, was einer Leistung von 88000 Wörtern in der Stunde entspricht. (Der Stein der Weisen, 27. Bd., S.117, 1902)

Der Mensch als kalorische Maschine

K. Schreber kommt zu dem Schluss, dass der menschliche Körper eine für Leistung mechanischer Arbeit sehr schlecht konstruierte Maschine ist. Andererseits ergiebt sich, mag man den Wirkungsgrad berechnen, die dem Temperaturgefälle im Menschen entsprechende Arbeit als zu klein, d.h. "der menschliche Organismus darf nicht als kalorische Maschine bezeichnet werden, bezw. es wird nur ein kleiner Teil der vom Menschen geleisteten Arbeit nach Art der kalorischen Maschinen gewonnen, während der andere Teil durch eine von der Wärme verschiedene Zwischenenergie aus der chemischen Energie der Nahrungsmittel entsteht." Eine hochwichtige Aufgabe wird es sein, diese Zwischenenergie ... zu entdecken. Man sieht, das Wort "L'homme machine" war leicht auszusprechen, aber noch sind wir weit davon entfernt, die Wirkungsweise dieser kunstvollsten und dabei vielseitigsten "Maschinen" auch nur einigermassen zu verstehen. (Naturwissenschaftl. Wochenschrift, NF I. Bd., Nr. 34, S. 405, 1902)

Aus: Spektrum der Wissenschaft 5 / 2002, Seite 112
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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