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Im Rückblick



1953

Die Milchstraße ist ein Spiralnebel

Die drahtlose Welle hat den endgültigen Beweis erbracht: Auch unsere Milchstraße ist ein Spiralnebelsystem, gleich dem der anderen Millionen draußen im Universum. Eine völlig neue Wissenschaft, die Radioastronomie, ist in stürmischem Ausbau begriffen, damit keine der Stimmen, die aus unbekannten Fernen auf uns eindringen, fürderhin ungehört verhallt. … Längs zweier langgestreckter Kurven, deren eine durch den Ort der Sonne in der Milchstraßen­ebene geht, … fällt die atomare Dichte auf etwa die Hälfte ab. Es liegt nahe, die Gebiete größerer Dichte als Spiralarme des Milchstraßensystems zu deuten. (Funkschau, 25. Jg., 2. Heft 18, 1953, S. 350)

Ein Mensch aus tausend Teilen

Nach eingehender Entwicklungsarbeit hat die Histoslide Comp. Inc. in Chicago zerlegbare Lehrmodelle des menschlichen Körpers und seiner ­Organe herausgebracht, deren Einzelteile aus PVC-Pasten so hergestellt sind, daß sie in ihrer Berührung lebensnah wirken. … Das Gesamtmodell enthält über 1000 Gefügeteile, von denen 604 wichtigere Teile durch Zahlen bezeichnet und in einem beigegebenen Buch erklärt sind. Das Einheitsmodell ist mit auswechselbaren männlichen und weiblichen Organen versehen. Zur Herstellung werden nach Gipsabgüssen gefertigte zweiteilige Aluminiumformen verwendet. Diese werden zunächst auf 110° C vorgewärmt, bei niedrigem Druck mit der Paste gefüllt und bei 200° C geliert. Anschließend wird von Hand bemalt. (Kunststoffe, Bd. 43, Heft 9, 1953, S. 354)

Elektrisches Pianophon

Neben Klavier und Orgel ist jetzt als neues Tasteninstrument das Pianophon entwickelt worden, ein elektrisches Musikins­trument, das in Form eines tragbaren flachen Koffers gebaut ist. … Sobald der Deckel aufgeklappt wird, liegt vor dem Musikausübenden eine Originalklaviertastatur mit den entsprechenden Möglichkeiten. Dennoch ist das Pianophon kein Klavier, da es – je nach der Art des Aufschlages – verschiedenartige Toneffekte zuläßt. ... Das Pianophon wird als elektrisches Musikinstrument vielleicht auch bisher unbekannte Gebiete der Klanggestaltung erschließen. (Orion, 8. Jg. Nr. 17/18, 1953, S. 756)

1903

Ein Fahrrad für den Bahnmeister

Eine besondere Gattung von Fahrrädern ist das Eisenbahnfahrrad, welches vorzugsweise von Bahnmeistern und Oberbeamten zur Besichtigung der Bahnstrecke Verwendung findet. Solche von den Brennabor-Fahrradwerken gebauten Fahrzeuge bieten Platz für 1-4 Personen. Diese Räder sind ähnlich den modernen Strassen-Vierrädern gebaut, nur mit dem Unterschied, dass die Lenkstangen fest sitzen, und die ... Räder einen dem Eisenbahnwagenrad ähnlichen Querschnitt besitzen. Einen Viersitzer zeigt die Abbildung. Derselbe wird jedoch nur von zwei Personen fortbewegt, der Vordersitz ist für zwei Oberbeamte vorgesehen. (Dinglers Poly­technisches Journal, 84. Jg., Bd. 318, Heft 37, 1903, S. 590)

Schnee auf dem Mond

Der hervorragende amerikanische Astronom Pickering … behauptet das Vorhandensein von Schnee auf dem Monde. Viele Krater sind nämlich mit einer weißen Masse bedeckt, welche im Sonnenlicht brillant leuchtet, und man findet diese oder eine ähnliche Masse auch auf den großen Ringwällen und den Gipfeln der hohen Gebirge. Diese weißen Flecke verändern ihren Anblick mit dem Beleuchtungswinkel und legen den Gedanken nahe, daß sie aus mehr oder minder regelmäßig verteilten Eismassen bestehen. (Der Stein der Weisen, Bd. 29, 1903)

Bunsenbrenner aus Porzellan

Eines der meistgebrauchten Geräte des Chemikers, der Bunsenbrenner, bisher aus Messingrohr mit gusseisernem Fuss gefertigt, hat die Königl. Sächsische Porzellanmanufaktur in Meissen einer Umänderung unterzogen, indem sie ihn aus Porzellan herstellt. Als Vorteil der Porzellanbrenner wird genannt: ... besondere Brauchbarkeit bei Veraschungen, Flammreaktionen, sowie beim Abdampfen saurer Flüssigkeiten im Abzuge, wobei alle Metallbrenner mehr oder minder leiden. Die Gefahr des Springens des Brennerkopfes ist dabei eine sehr geringe; ausserdem kann das Brennerröhrchen eintretenden Falles sehr leicht und ohne erhebliche Kosten wieder ersetzt werden. (Elektrochemische Zeitschrift, 10. Jg., Heft 6, 1903, S. 148)

Aus: Spektrum der Wissenschaft 9 / 2003, Seite 67
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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