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Im Rückblick



1953

Elektrische Pumpe gegen Platten
Wie handlich elektrische Kompressionsaggregate sein können, zeigt die neue Pumpe für Autoreifen, die aus der Autobatterie gespeist wird. Sie hat eine Leistungsaufnahme von etwa 70 Watt ... und wird von The Alverton Engineering Co. Ltd., London, hergestellt. Ein Reifen mittlerer Größe kann in acht Minuten "from dead flat" auf über 2 at aufgepumpt werden. Über ein Zusatzteil kann der Druckverlust, der z. B. durch ein kleines Loch im Reifen entsteht, während der Fahrt kompensiert werden. Dieser "get-you-home-device" besteht aus einer längeren Zuleitung vom Kompressor zu einer drehbaren Gelenkverbindung ... und aus einem kürzeren Schlauch, der von diesem Gelenk zum Reifenventil führt. (Umschau, 53. Jg., Heft 21, 1953, S. 669)

Strom lässt Herz schlagen
Auf dem Kongreß der American Heart Association in Atlantic City berichtete Dr. Paul M. Zoll, Boston, über die erfolgreiche Anregung der Herztätigkeit bei Patienten dadurch, daß elektrische Impulse im Takt der Herztätigkeit durch die Brust der Kranken geleitet wurden. Nach diesem Verfahren konnte bei einem Patienten, dessen Herz wiederholt auszusetzen drohte, die Herzaktion über fünf Tage aufrechterhalten werden – so lange, bis das Herz selbst wieder normal und selbständig zu arbeiten begann. (Orion, 8. Jg., Nr. 21/22, 1953, S. 865)

Radioaktivität in der Küche
In Laboratorien beschäftigen sich Wissenschaftler mit der Frage, was mit radioaktiven Stoffen am besten zu machen sei. Einige dieser Experimente werden den Hausfrauen zum Segen gereichen. So helfen radioaktive Atome, viele Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens vor dem Verderb zu schützen. Zu diesem Zweck werden Moleküle der Zellulose radioaktiv gemacht, jener Substanz, die den Hauptbestandteil von Holz, Papier, Baumwolle ... usw. bildet ... Gute Fortschritte auf diesem Gebiet erzielte man in der Nahrungsmittelindustrie ... Nach einer Bestrahlung mit radioaktiver Substanz werden die Keime getötet, aber Nährwert und Geschmack erhalten. Diese "kalt" sterilisierten Lebensmittel brauchen nicht in Kühlschränken aufbewahrt zu werden. Es besteht keine Gefahr, daß sie selbst radioaktiv werden. (Industriekurier Wochenausgabe Technik und Forschung, 6. Jg., Nr. 171, 1953, S. 378)

1903

Erste klimatisierte Weltausstellung
Die künstliche Kühlung sämtlicher Ausstellungsräumlichkeiten wird eine Neuerung sein, die zum ersten Mal auf der Weltausstellung in St. Louis 1904 zur Anwendung gelangt. Durch die riesenhafte Anlage für die Erzeugung von kalter Luft ist die Ausstellung in der Lage, in allen Gebäuden Rohrleitungen zu ziehen, durch welche künstliche Kälte während der heissesten Zeit des Sommers beständig zugeführt wird ... Gewisse Nahrungsmittel sollen sich bei künstlicher Kälte viel besser halten, als auf Eis. Ausserdem wird Unreinlichkeit, Zeitverlust und dauernde Überwachung bei der in Röhren zugeleiteten Kälte gegenüber der Verwendung von Eis vermieden. (Zeitschrift für die gesammte Kohlensäure-Industrie, IX. Jg., Nr. 22, 1903, S. 772)

Sonne und Radioaktivität
Da wir jetzt wissen, daß ein Atom fähig ist, in sich selbst einen enormen Energievorrat zu besitzen, haben wir, glaube ich (G.H. Darwin), kein Recht zu behaupten, daß die Sonne unfähig sei Atom-Energie in einer Intensität frei zu machen, die vergleichbar ist mit der, die sie entwickeln könnte, falls sie aus Radium bestünde. Dementsprechend sehe ich keinen Grund ein, daran zu zweifeln, daß man die aus der Gravitationstheorie abgeleitete Abschätzung des Energievorrates der Sonne sehr wohl durch einen solchen Faktor auf den zehn- oder zwanzigfachen Betrag erhöhen könnte. (Naturwissenschaftliche Wochenschrift, N. F. 3, Nr. 9, 1903, S. 142)

Automatische Weiche für Trambahn
Die Keefer Car Switch Co. in Albany hat eine neue Weiche auf den Markt gebracht, welche ohne Anhalten des Wagens automatisch vom Wagen aus gestellt werden kann, sodass einmal an Zeit gespart und ausserdem der Weichensteller überflüssig wird.
Die Weiche besteht aus einer Grundplatte, auf welcher eine Hebelplatte drehbar gelagert ist ... An dem Vordergestell des Wagens ist ein Hebel angebracht, der ... einen auf die vorgenannte Hebelplatte einwirkenden Schuh trägt ... Soll die Weiche umgestellt werden, so hat der Wagenführer nur nöthig, mit dem Fuss auf einen Kolben zu treten, sodass sich der Schuh senkt und an der Kante der Weichenhebelplatte entlang gleitet und so dieselbe umlegt. (Zeitschrift für Transportwesen und Strassenbau, XX. Jg., Nr. 31, 1903, S. 490)

Aus: Spektrum der Wissenschaft 11 / 2003, Seite 79
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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