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Kritische Perioden: Die entscheidenden ersten drei Jahre

Um Worte verstehen zu lernen, müssen Kinder innerhalb der ersten drei Lebensjahre Hörerfahrungen sammeln. Denn akustische Reize prägen und strukturieren die Hörrinde. Wird das kritische Zeitfenster verpasst, lassen sich die Rückstände nicht mehr aufholen.
Kleinkind

Kinder lernen die Sprache von ihren Eltern. Müssen sie dabei alles von Grund auf neu erwerben oder gibt es ein angeborenes Wissen über die Sprache und die Welt, wie es der griechische Philosoph Platon lehrte? Diese Frage beschäftigt Denker seit Jahrtausenden und hat zu teils grausamen Experimenten geführt. Pharao Psammetich I. etwa ließ im 7. Jahrhundert v. Chr. zwei Kinder ohne sprachliche Reize aufwachsen, so dass sie unbeeinflusst von der Umwelt, in der »Sprache des Geistes« miteinander kommunizieren würden. Von Pflegern bekamen sie alles, was sie sonst zum Leben brauchten. Nur mit ihnen zu sprechen, war strengstens untersagt. Der Pharao glaubte, als Erstes das phrygische Wort für Brot von ihnen vernommen zu haben. So schloss er, dass das Phrygische die Sprache des Geistes sei. Etienne Bonnot de Condillac (1714–1780) hingegen nahm an, dass der Mensch als ein leeres Blatt geboren und durch die Sinne nachfolgend beschrieben wird. Heute wissen wir, dass beide Recht hatten...

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Spektrum edition – Sprache

In dieser »edition« behandeln wir das Thema Sprache von den Wurzeln bis hin zur Entschlüsselung von tierischer Kommunikation mit KI. Wie klingt eine Sprache, die fast niemand kennt? Denken Menschen anders, wenn sie anders sprechen? Und was verrät der Klang einer Sprache über unsere Wahrnehmung?

Spektrum - Die Woche – »Zeiten ohne Handy machen uns freier«

Wie wirkt sich die digitale Reizüberflutung durch Handy und Social Media auf unsere Konzentration und mentale Gesundheit aus? Antworten dazu in unserem Interview mit der Neurowissenschaftlerin Maren Urner. Außerdem: Katzen-Qubits – neue Hoffnungsträger für Quantencomputer. Jetzt in »Die Woche«.

Spektrum der Wissenschaft – Innerer Dialog – Wie Kopf und Körper miteinander kommunizieren

Über ein fein abgestimmtes System aus neuronalen Netzwerken via hormonelle Steuerung bis hin zu zellulären Dialogen stehen Kopf und Körper in ständigem Austausch. Denn wie in jeder funktionierenden Gesellschaft gilt auch hier: Ohne Kommunikation geht nichts. Dieser innere Austausch ist ebenso komplex wie der soziale – und er läuft rund um die Uhr, meist, ohne dass wir ihn bewusst wahrnehmen. Er spielt auch eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit.

  • Quellen

Berger, C. et al.: Congenital deafness affects deep layers in primary and secondary auditory cortex. Journal of Comparative Neurology 525, 2017

Kral, A. et al.: Postnatal cortical development in congenital auditory deprivation. Cerebral Cortex 15, 2005

Kral, A. et al.: Neurocognitive factors in sensory restoration of early deafness: A connectome model. Lancet Neurology 15, 2016

Ryugo, D. et al.: Synaptic plasticity after chemical deafening and electrical stimulation of the auditory nerve in cats. Journal of Comparative Neurology 518, 2010

Yusuf, P. A. et al.: Deafness weakens interareal couplings in the auditory cortex. Frontiers in Neuroscience 14, 2021

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