Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.
Welt der Wissenschaft: AKTIVE GALAXIEN: Ins Herz von Centaurus A
Die aktive elliptische Galaxie NGC 5128, besser bekannt als Centaurus A, wollte bislang
nicht recht ins Bild der Galaxienentwicklung passen – ihr zentrales Schwarzes Loch
schien viel zu massereich zu sein. Doch neue Daten vom Very Large Telescope der ESO
helfen dieses Rätsel zu lösen. Zugleich erlauben uns interferometrische Beobachtungen,
bis in das innerste Lichtjahr von Centaurus A vorzudringen.
In den vergangenen zwanzig Jahren
ergaben detaillierte Studien, dass im
Zentrum jeder Galaxie ein extrem
massereiches Schwarzes Loch sitzt,
zumindest dann, wenn die Galaxie einen
Bulge aufweist (siehe Kasten auf S. 44).
Erstaunlicherweise gibt es einen engen
Zusammenhang zwischen der Masse der
Schwarzen Löcher in den Zentren der Galaxien
und der Geschwindigkeitsverteilung
der Sterne im umgebenden Bulge.
Dieser Zusammenhang wird als M-s-Beziehung
bezeichnet (siehe Grafik auf S. 44).
Da die Geschwindigkeitsdispersion s ein
Maß für die gesamte Masse des Bulge ist,
bedeutet diese Beziehung, dass die Masse
des Schwarzen Lochs in einem festen Verhältnis
zur Gesamtmasse der umgebenden
Sterne steht. Das ist erstaunlich, da die
Sterne draußen im Bulge den direkten
Einfluss des zentralen Schwarzen Lochs
nicht spüren können, denn es trägt kaum
zum großräumigen Gravitationsfeld bei,
in dem sie sich bewegen. Somit muss der
Grund für diesen engen Zusammenhang
tief in der Entstehungsgeschichte der Galaxien
verwurzelt sein.
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben