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Chirurgie: Intelligentes Skalpell



Ein neuartiges Skalpell, das mit einer speziellen Minia-tur-Laser-Vorrichtung ausgestattet ist, soll in Zukunft Chirurgen während einer Tumor-Operation helfen, gesundes von entartetem Gewebe zu unterscheiden. Das etwa groschengroße Gerät saugt Flüssigkeit von der Schnittstelle an und durchleuchtet die darin enthaltenen Zellen mit einem winzigen Laser, dessen Strahl von einem Detektor aufgefangen wird. Durch die erhöhte Konzentration von DNA, RNA und Proteinen in Zellen, die kurz vor der Teilung stehen, wirken diese optisch dichter. Ein angeschlossener Computer wertet die Veränderungen aus und gibt sie an den Chirurgen weiter. Anhand der Analyse von nur wenigen hundert Zellen – einem Milliardstel Liter – können Zellpopulationen mit erhöhter Teilungsaktivität wie Krebszellen erkannt werden. Ein von den Wissenschaftlern der Sandia National Laboratories gebauter Prototyp konnte in Laborexperimenten bereits effizient zwischen gesunden Astrocyten, normalen mensch-lichen Gehirnzellen, und ihrer entarteten Form unterscheiden. Bei Tumoroperationen im Gehirn ist es besonders wich-tig, möglichst wenig gesundes Gewebe zu entfernen, weshalb dies vermutlich der erste Einsatzbereich für das "intelligente Skalpell" sein wird.

Aus: Spektrum der Wissenschaft 7 / 2000, Seite 91
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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