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Komplexität: Intelligenz der vielen

Um als Gruppe optimale Entscheidungen zu treffen, können wir einen ­mehrheits­fähigen Konsens suchen, einem Expertenrat vertrauen oder den ­Durchschnitt aller unabhängigen Meinungen bilden. Was funktioniert am besten? Der britische Physiker Len Fisher von der University of Bristol erklärt, warum ein simpler Mittelwert oft unschlagbar ist. Ein Lehrstück in Sachen Demokratie
Menschenmasse
Zwei falsche Antworten ergeben noch keine richtige. Aber viele falsche Antworten können der richtigen Antwort sehr nahe kommen. Zu diesem erstaunlichen Ergebnis kommt man, wenn man die Intelligenz der Gruppe auf Schätzprobleme anwendet.
Das Prinzip ist ganz einfach. Als ich als Kind mit Freunden durch den australischen Busch wanderte, verglichen wir unsere Kompasse. Ein paar zeigten zu weit nach Norden und ein paar zu weit nach Süden. Als wir den Durchschnitt bildeten, hoben sich die Fehler gegenseitig auf, und wir näherten uns dem tatsächlichen Ergebnis stark an.
Francis Galton, einer der Pioniere der Sta­tistik, wies als Erster nach, dass eine Gruppe umso besser schätzt, je größer sie ist. Der Forscher war ein entfernter Cousin von Charles Darwin und eingefleischter Aristokrat. Trotzdem machte er sich viele Gedanken über den demokratischen Prozess und schrieb: "In demokratischen Zeiten wie diesen ist eine Untersuchung der Verlässlichkeit und der Eigenheiten des Volksurteils von größtem Interesse." Mit der Statistik hatte Galton ein Instrument, um dieses Urteil zu überprüfen, und das ließ er sich nicht entgehen ...

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Spektrum Kompakt – Demokratie unter Druck

Inmitten zahlloser Krisen verliert ausgerechnet die Demokratie an Zustimmung. Emotionale Polarisierung destabilisiert den gesellschaftlichen Zusammenhalt, immer mehr Menschen wünschen sich autoritäre Führungspersonen. Hinzu kommt die Sorge, ob KI zur neuen Quelle von Fehlinformationen werden könnte.

Gehirn&Geist – Multiple Persönlichkeit: Was hinter der dissoziativen Identitätsstörung steckt

Manche Menschen scheinen verschiedene Ichs in sich zu tragen, die im Wechsel die Kontrolle über den Körper übernehmen – mit jeweils eigenem Alter, Namen und Geschlecht. Unsere Experten, die zu dissoziativen Phänomenen forschen, stellen die wichtigsten Fakten zur »Multiplen Persönlichkeit« vor. Ergänzend dazu geht die Psychologin Amelie Möhring-Geisler der Frage nach, ob rituelle Gewalt in der Kindheit gezielt Persönlichkeitsspaltungen herbeiführt. In dieser Ausgabe beginnt zudem eine neue Artikelserie zum Thema »Long Covid und ME/CFS«. Im Interview spricht Carmen Scheibenbogen von der Berliner Charité über Ursachen von ME/CFS, den Versorgungsmangel in Deutschland und Hoffnung auf Medikamente. Darüber hinaus berichten wir über das Glücksparadox, das besagt: Je mehr wir dem Glück hinterherjagen, desto weiter entfernt es sich. Wir stellen das Thema psychotherapeutische Patientenverfügung vor, die im psychischen Krisenfall eine große Hilfe sein kann, sowie die noch immer rätselhafte Schmerzerkrankung Fibromyalgie, über deren Ursachen noch viel spekuliert wird.

Spektrum - Die Woche – Die Supersymmetrie ist am Ende

Die Supersymmetrie galt lange als Hoffnungsträger der Physik – nun steht sie vor dem Aus. In der neuen Ausgabe von »Die Woche« erfahren Sie, warum das Forschungsfeld umstrukturiert wird und welche neuen Wege die Teilchenphysik nun einschlägt.

  • Buchauszug aus
Fisher, L: Schwarmintelligenz. Wie einfache Regeln Großes möglich machen. Eichborn, Frankfurt am Main 2010.

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