Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Interview: Apostel der Solarwende

Eicke Weber ist Physiker und Experte für Halbleiterforschung. Seit 2006 leitet er das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg, das größte europäische Forschungsinstitut für Solarenergie. Daneben hat er einen Lehrstuhl für Solare Energiesysteme an der Universität Freiburg inne. Im Interview erläutert Weber, warum er die Solarwende für unausweichlich hält.
Eicke Weber
Herr Professor Weber, in Deutschland kommt der Atomausstieg jetzt schneller als gedacht. Kann die Solartechnologie die damit entstehende Lücke in der Energieversorgung schließen?

Weber: Davon bin ich überzeugt. Die Solarenergie kommt aber in erster Linie deshalb, weil wir sowieso eine Energiewende brauchen. Das hat mit der Kernenergie nur wenig zu tun, sondern hat vor allem zwei Gründe: Zum einen gibt es momentan zwar noch genug Erdöl, doch die Schere zwischen Bedarf und Förderung geht immer weiter auseinander; fossile Energiequellen können den Bedarf nicht mehr decken. Außerdem wird das Klima durch die CO2-Freisetzung instabil, wir leben sozusagen in einem permanenten künstlichen Vulkanausbruch. Eine Umstellung auf nachhaltige Energiesysteme ist also unabwendbar, und zwar weltweit. Damit schlagen wir beide Fliegen mit einer Klappe.

Sie sind gewissermaßen von Amts wegen ein Verfechter der Sonnenenergie, insbesondere der Fotovoltaik, die an Ihrem Institut maßgeblich entwickelt wurde. Kritiker bemängeln aber, dass gerade die Fotovoltaik die teuerste Form der nachhaltigen Stromerzeugung ist.

Weber: Es stimmt natürlich, dass viele Fördermittel insbesondere aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz in die Fotovoltaik geflossen sind. Allerdings ist das auch die Technologie mit dem meisten Potenzial. Das gilt für die Verfügbarkeit von geeigneten Flächen ebenso wie für die technologischen Fortschritte, die gerade in den Labors heranreifen und noch große Verbesserungen beim Wirkungsgrad versprechen. Die beeindruckende bisherige Lernkurve bezeugt das...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Solarzellen über dem Acker

Warum stehen immer mehr Äcker voller Solarpanels? Kann die Energiewende gelingen, ohne wertvolle Ackerflächen zu verlieren? Eine mögliche Lösung: Agri-Photovoltaik. In dieser Ausgabe von »DIE WOCHE« erfahren Sie, wie Landwirtschaft und Energie zusammengehen können.

Spektrum Kompakt – Energiewende

Obwohl immer mehr Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugt wird, enden die Bemühungen um die Energiewende noch lange nicht. Neben vertikalen oder schwimmenden Solaranlagen rückt auch die Geothermie ins Zentrum der Diskussionen – und die überholt geglaubte Atomkraft scheint einen Aufschwung zu erleben.

Spektrum - Die Woche – Wenn das Stromnetz aus dem Takt gerät

Mit Solarmodulen, Hochspannungsleitungen und Batterien sind wir vertraut. Phasenschieber, Stromrichter und Schwungmasse könnten bald ebenso wichtig sein. Nach dem Blackout in Spanien und Portugal analysiert unser Autor die Ursachen und Lösungen für die Stabilität des europäischen Stromsystems.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.