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Interview: Schattenwurf des Schwarzen Lochs

Mit dem Event Horizon Telescope haben Astronomen auf der ganzen Welt im April ins Herz der Milchstraße geblickt. Jetzt warten sie sehnlichst darauf, die Daten auszuwerten.
Michael Kramer ist Direktor am Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn.

Dank guter Wetterbedingungen konnten die Messungen des galaktischen Zentrums mit dem Event Horizon Telescope (EHT) rasch abgeschlossen werden. Bis ein verwertbares Bild vorliegt, wird es aber wohl noch einige Zeit dauern, vielleicht sogar ein ganzes Jahr. Woran liegt das?

Michael Kramer: Es gibt keine Datenleitung, die diese Informationsmenge speziell vom Südpol effektiv übertragen kann. Die Übermittlung per Funkverbindung würde wegen der begrenzten Bandbreite der Satelliten sehr lange dauern und auch ständig unterbrochen, weil die Satelliten ja nicht geostationär sind. Und man würde die Arbeit aller anderen Forscher am Südpol ziemlich behindern. Deshalb werden die Messergebnisse auf Datenträgern gespeichert und ausgeflogen. Aber die Auswertung und Kalibrierung sorgfältig zu machen, braucht auch seine Zeit.

Und das Ausfliegen ist erst möglich, wenn dort wieder Frühling ist?

Genau, also bei uns im Herbst. Und selbst wenn wir dann das Bild haben, ist es damit noch nicht getan. Wir wollen ja auch die Physik verstehen, die dahintersteckt. Dazu müssen wir es etwa mit numerischen Modellrechnungen vergleichen. Das ist für mich das Spannende bei diesem Projekt: Um das Puzzle zusammenzufügen, müssen wir alle Teile verstehen und dazu verschiedene Experten zusammenbringen ...

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