Polarforschung: Invasion der Drohnen

Unbemannte Drohnen machten letzthin Schlagzeilen in den Bergen Afghanistans, doch ihr Potenzial hat sich auch unter Wissenschaftlern herumgesprochen, die nach relativ preiswerten, ungefährlichen Wegen zur Erkundung der lebensfeindlichen Eiswüsten an den Polkappen unseres Planeten suchen. Immer mehr Polarforscher gehen dazu über, "unbemannte Aerosysteme" (UAS) für eine Vielzahl von Aufgaben einzusetzen – vom Überwachen der Ozonschicht bis zum Zählen von Seehundpopulationen.
Dank geringer Kosten und technischer Fortschritte haben sich solche Fluggeräte in den polaren Lufträumen "in jüngster Zeit geradezu explosionsartig vermehrt", berichtet die Umweltforscherin Elizabeth Weatherhead von der University of Colarado in Boulder. Letztes Jahr zählte sie auf einer einzigen norwegischen Insel mindestens sechs unabhängige Forscherteams, die damit operierten. Ihre eigene Gruppe hat eine umgerüstete Aufklärungsdrohne bei zwei verschiedenen Grönlandmissionen benutzt. Im einen Fall zählte das Team Populationen von Hundsrobben; im anderen kartierte es Schmelzwassertümpel, um herauszufinden, "warum die Ränder des grönländischen Eisschilds so schnell abschmelzen", wie Weatherhead erläutert. Mit ihrem kleinen UAS konnte sie in wenigen Tagen zwei solche Wasserflächen vermessen. "Zu Fuß hätten wir Wochen für einen einzigen See gebraucht", erzählt sie...
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