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Ist der Embryo Natur oder Kultur?

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace klagte 2004 gegen ein Patent, das dem Bonner Stammzellforscher Oliver Brüstle 1999 für ein Verfahren zur Umwandlung von menschlichen Stammzellen in Nervenzellen erteilt worden war. Kürzlich hat der Europäische Gerichtshof als letzte Instanz entschieden: Generell dürfen Verfahren, die von menschlichen embryonalen Stammzellen ausgehen, in Europa nicht patentiert werden.

Mit ihrem Spruch wollen die Richter "einer industriellen und kommerziellen Verwertung" menschlicher Embryonen einen Riegel vorschieben. Damit appellieren sie an das hohe Gut der Menschenwürde, wonach im Sinn des Philosophen Immanuel Kant der Mensch als Zweck an sich nie nur Mittel zum Zweck sein darf.

Der unterlegene Brüstle hat sich darüber empört, dass das Urteil einen ganzen Forschungszweig als unmoralisch stigmatisiert. Verletzt jemand, der ergründet, wie aus einer Embryonalzelle differenzierte Körperzellen entstehen, die Menschenwürde? Ist es ein Sakrileg, den bei künstlicher Befruchtung erzeugten überzähligen Embryonen Stammzellen für die Wissenschaft zu entnehmen? Die halbherzige Antwort des deutschen Gesetzgebers verbietet das im Inland, erlaubt aber den Import von Stammzelllinien, die anderswo vor einem Stichtag gewonnen wurden...

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