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Menschenaffen: "Es war nicht mutig, es war mein Traum"

Als junge Frau brach Jane Goodall nach Afrika auf, um Schimpansen in freier Wildbahn zu erforschen. Niemand kennt die faszinierenden Tiere besser als die 83-jährige Britin.
Jane Goodall ist die berühmteste Schimpansenforscherin der Welt. 25 Jahre lang untersuchte sie das Verhalten dieser Menschenaffen.

Frau Doktor Goodall, Sie haben in Ihrem Leben viele Dinge getan, die für eine junge Frau in der damaligen Zeit sehr ungewöhnlich waren. Im Alter von 23 Jahren wanderten Sie nach Afrika aus, und mit 26 begannen Sie, frei lebende Schimpansen in Tansania zu beobachten. Was trieb Sie an?

Ich wurde schon mit einer großen Tierliebe geboren. Meine Mutter suchte für mich immer nach Büchern über Tiere, denn sie dachte, dass ich dadurch schneller lesen lernen würde. So erfuhr ich von Doktor Dolittle und der Geschichte, in der er Zirkustiere zurück nach Afrika brachte. Das beeindruckte mich. Mit zehn Jahren verschlang ich das Buch "Tarzan bei den Affen" und verliebte mich unsterblich in diesen Helden des Dschungels. In mir entstand der innige Wunsch: Wenn ich erwachsen bin, werde ich nach Afrika gehen. Ich werde mit wilden Tieren leben und Bücher über sie schreiben.

Und genau das haben Sie getan. 

Richtig, das tat ich. Ich hatte nie den Traum, Wissenschaftlerin zu werden, denn damals wurden Mädchen keine Forscher. Man heiratete und bekam Kinder. Zuvor konnte man eventuell eine Ausbildung zur Sekretärin oder Krankenschwester machen. Es war nicht vergleichbar mit den Möglichkeiten, die Frauen heute haben ... 

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  • Film- und Literaturtipps

Literaturtipps

Goodall, J.: In the Shadow of Man. Mariner Books, New York 2010
Jane Goodall beschreibt ihre außergewöhnlichen Beobachtungen im Gombe-Stream-Nationalpark in Tansania.

Goodall, J., Berman, P.: Grund zur Hoffnung. Riemann, München 2006
Die Autobiografie der berühmten Forscherin

Nielsen, M.: Jane Goodall & Dian Fossey. Unter wilden Menschenaffen. Gerstenberg, Hildesheim 2014
Zwei starke Frauen, ihre Liebe zu Menschenaffen und ihre unterschiedlichen Lebenswege


Filmtipp

Jane. 90 Minuten, National Geographic Society, 2017
Ab dem 8. März 2018 in ausgewählten Kinos in Deutschland
Mit bisher unveröffentlichten Filmaufnahmen zeichnet Regisseur Brett Morgen ein eindrucksvolles Porträt von Jane Goodall.

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