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BIOLOGIE: Kegelschnecken jagen mit Turboinsulin

Kegelschnecken produzieren eine Insulin­variante, die deutlich schneller wirkt als das im Menschen vorkommende Hormon. Diese Erkenntnis kann möglicherweise helfen, neue therapeutische "Turbo­insulinpräparate" zu ent­wickeln.

Um Fische zu erbeuten, geben Kegelschnecken (Conidae) das Hormon Insulin ins Wasser ab. In der Nähe befindliche Fische nehmen es über ihre Kiemen auf, worauf ihr Blutzuckerspiegel so stark absinkt, dass sie einen hypoglykämischen Schock erleiden und wehrlos werden.

Forscher um Michael Lawrence von der University of Melbourne (Australien) haben nun herausgefunden, dass die Weichtiere das Hormon in einer besonders rasch wirkenden Form erzeugen. Die Insulinvariante der Landkarten-Kegelschnecke (Conus geographus) beispielsweise bindet etwa dreimal so schnell an menschliche Insulinrezeptoren wie derzeit verfügbare Insulinpräparate für Diabetiker – zumindest in Laborversuchen. Der Studie zufolge liegt das an der chemischen Struktur der Schneckenhormone. Ihnen fehlt ein Teil der so genannten B-Kette, wodurch sie kleiner sind als humane Insulinmoleküle und weniger dazu neigen, zusammenzukleben. Die menschliche Hormonvariante lagert sich im Körper jeweils zu sechst zusammen und benötigt dann immer eine gewisse Zeit, um wieder in Einzelmoleküle zu zerfallen, die an den Insulinrezeptor docken können.

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