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Klimatologie: Kein Schnee am Kilimandscharo



Wenn sich das Weltklima weiterhin so erwärmt wie bisher, wird der Kilimandscharo in 15 Jahren eisfrei sein. Seit 1912 sind bereits über 80 Prozent des Gletscherfeldes auf seinem Gipfel weggeschmolzen, davon mindestens ein Drittel im Laufe des vergangenen Jahrzehnts. Lonnie Thompson von der Ohio State University in Columbus hat in den vergangenen 20 Jahren die empfindlichen Eiskappen der tropischen Berge aller drei Kontinente untersucht und dabei einen generellen Rückgang festgestellt. Die Konsequenzen sind nicht nur für die Tourismusindustrie fatal: Die Eismassen auf den Berggipfeln wirken wie natürliche Wasserspeicher, die während der Regenzeit Schnee sammeln und in der heißen Trockenzeit die Flüsse mit Wasser füllen. Außerdem birgt der Eisblock auf dem Kilimandscharo Informationen über die Klimageschichte Afrikas. Thompson und sein Team haben im vergangenen Jahr deshalb schnell noch Proben genommen – bevor das vermutlich elftausend Jahre alte Archiv sich endgültig in Wasser auflöst.

Aus: Spektrum der Wissenschaft 4 / 2001, Seite 27
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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