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Welt der Wissenschaft: GESCHICHTE DER ASTRONOMIE: Kepler und die Geburt einer neuen Astronomie
Vor genau 400 Jahren erschien Johannes Keplers Werk »Astronomia Nova«. Es
markiert eine geistige Wende, die von der rein geometrischen Betrachtungsweise
des kopernikanischen Weltbildes zu einer ursächlich begründeten Theorie der
Planetenbewegung führte. Diese grundlegend neue Sicht auf den Kosmos weist Kepler
als den wichtigsten Wegbereiter der modernen Himmelsmechanik aus.
Neben den herausragenden
wissenschaftlichen Arbeiten
Galileo Galileis, die einen astronomischen
Höhepunkt in
seinen teleskopischen Himmelsbeobachtungen
erreichten, soll im Internationalen
Jahr der Astronomie 2009 auch das theoretische
Werk Johannes Keplers angemessen
gewürdigt werden. Die von ihm verfasste,
im Jahr 1609 erschienene »Astronomia
Nova« ist eines der wichtigsten Werke der
theoretischen
Astronomie der Neuzeit. Da
Kepler sein Thema hier auf recht komplizierte
Weise darstellt, nahmen die Wissenschaftler
das Buch damals wie heute mehr
rühmend zur Kenntnis, anstatt es detailliert
zu lesen. Zwar erkennen sie an, dass
Kepler einen neuen Weg einschlug, um die
theoretische Astronomie mit der Physik
zu verbinden. Jedoch betrachten sie ihn
zumeist nur als Vollender der kopernikanischen
Astronomie, dem sie – anders als
Galilei – einen vorwärts weisenden Impuls
für die weitere Entwicklung der Naturwissenschaften
nicht ohne weiteres zubilligen.
Demgemäß sprechen Wissenschaftshistoriker
heute eher von einer »kopernikanischen
Wende« als von einer
»keplerschen Wende«.
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