Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Phobie: Armer kleiner Albert

Wie man einem Kleinkind Ängste antrainiert, zeigte der ­Psychologe John B. Watson 1920 in einem umstrittenen Experiment. Es wurde zu einem Meilenstein des jungen Behaviorismus.
John B. Watsons berüchtigter Versuch mit dem knapp einjährigen Albert, den er darauf konditionierte, sich vor niedlichen Nagern zu fürchten.

Da ist er, der "kleine Albert", auf YouTube jederzeit in alten Filmaufnahmen zu sehen: Zuerst spielt er friedlich mit einer weißen Ratte, dann – Schnitt – überkommt ihn auf einmal beim bloßen Anblick der Tiers große Angst und er fängt an, kläglich zu weinen. Ein später berühmt gewordenes Foto zeigt Albert mit Pausbäckchen und in hübschen Kleidern, wie er ein Kaninchen streichelt, während eine Schattenhand hinter ihm bedrohlich einen Hammer hält.

"Albert B.", so das Pseudonym, das der US-amerikanische Psychologe John B. Watson (1878-1958) dem Jungen gab, war gerade neun Monate alt, als er zum ­unfreiwilligen Protagonisten eines der berühmtesten Experimente der Psychologie wurde. Für die einen ein Meilenstein in der Verhaltensforschung, für die anderen ein methodisch wie moralisch fragwürdiger Versuch, einem unschuldigen Kind Ängste einzuflößen, die es vermutlich nie wieder loswurde.

Watson und seine Assistentin Rosalie Rayner, die später seine zweite Ehefrau wurde, waren überzeugte Behavioristen ...

http://www.youtube.com/watch?v=YmtRjUtAa84
© Jennifer Sieben
Little Albert Experiment

Kennen Sie schon …

Gehirn&Geist – Die Kraft der Emotionen: Wie Gefühle die Herzgesundheit beeinflussen

Der Nachbar parkt schon wieder vor der Hofeinfahrt? Die Bahn meldet noch mehr Verspätung als sonst? Gründe zum Aufregen gibt es viele. Die Neurokardiologie untersucht, wie sich diese Emotionen auf die Herzgesundheit auswirken. Erfahren Sie, warum eine positive Lebenseinstellung gut für das Herz-Kreislauf-System ist. Weitere Themen dieses Heftes: Das glymphatische System wäscht Zellmüll aus dem Gehirn, damit könnte es als Ansatzpunkt zur Therapie von Alzheimerdemenz werden, auch wenn noch viele Details unklar sind. Neue KI-Modelle werden immer leistungsstärker und verblüffen mit ihren Fähigkeiten. Ist der Weg zur künstlichen Superintelligenz nur noch eine Frage der Zeit? Außerdem berichten wir über einen kleinen Neuronenverbund im Hirnstamm, der unsere Denkprozesse steuert und ähnlich wie ein Getriebe im Auto funktioniert. Lassen sich darüber Lernen, Kreativität, Konzentration und Wachsamkeit verbessern? Im Brennpunkt »Sexualisierte Gewalt« erläutert Carlo Koos im Interview, warum Überlebende von sexualisierter Gewalt im Krieg oft mit Stigmatisierung zu kämpfen haben.

Gehirn&Geist – Die Facetten unserer Persönlichkeit

Was formt die Persönlichkeit? In dieser Ausgabe erfahren Sie, wie Charakterzüge entstehen, welche psychologischen Modelle überzeugen und was für einen Einfluss etwa die Darmflora auf unser Verhalten hat. Außerdem werfen wir einen Blick auf die dunkleren Seiten des Ichs und mehr.

Spektrum Kompakt – Kommunikation

Nicht zu kommunizieren ist fast unmöglich. Mitteilungen verstecken sich sogar in der Art, wie man jemanden umarmt. Auch ein Lachen kann mehr als tausend Worte sagen und ist sogar im Tierreich zu hören. Was aber sagt es aus, wenn jemand ständig lügt, andere ghostet oder die Kommunikation verweigert?

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.