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Geistesblitze: Knapp daneben

Zeigegesten werden häufig missverstanden.

Das liegt offenbar daran, dass Zeigende und Betrachter unterschiedliche geometrische Regeln heranziehen, berichten Psychologen von der Universität Würzburg. Die Forscher ließen Studenten in einem Experiment mit dem Finger auf bestimmte Positionen auf einem Zahlenstrahl deuten, während andere Kommilitonen wiederum die Gesten inter­pretieren sollten. Mit einer speziellen Technik zur Bewegungserfassung hielten die Forscher dabei die Körperhaltung des Zeigenden genau fest.

Die Ergebnisse offenbarten, dass derjenige, der einem anderen etwas zeigen möchte, dazu seine Fingerspitze, seine Augen und das Objekt auf eine Linie bringt. Der Beobachter, der die Geste von außen sieht, verlängert jedoch in aller Regel einfach die Linie, die sich durch Schulter, Arm und Finger des Zeigenden ergibt – und blickt entsprechend in den allermeisten Fällen zu hoch.

Im Alltag, so die Forscher, müsse man sich daher nicht wundern, wenn andere einen solchen Fingerzeig falsch verstehen. (dz)

J. Exp. Psychol.-Hum. Percept. Perform. 10.1037/xhp0000126, 2015

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