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Pflanzenzucht : Köstliche Früchte ohne Gentechnik

Oft sehen Obst und Gemüse zwar verlockend aus, doch der Geschmack lässt zu wünschen übrig. Jetzt können Züchter ihn wieder in die Früchte zaubern: mit genetischen Tricks – aber ganz ohne Gentechnik!
Designtomaten quer

Das Obst und Gemüse in Supermärkten soll vor allem das Auge ansprechen und allein durch das Aussehen zum Kauf verleiten. Später sind wir oft enttäuscht: Die Tomaten oder Erdbeeren schmecken fad und langweilig. Denn die Züchter haben Sorten entwickelt, die lange Transportwege überstehen und sich einige Zeit lagern lassen, ohne gleich zu verderben. Dadurch ging viel vom ursprünglichen Aroma und Geschmack verloren und leider auch vom Nährstoffgehalt.

Ein treffliches Beispiel hierfür sind Warzen- oder Cantaloupemelonen, eine Kulturvarietät der Zuckermelonen. Vollreif geerntet und frisch gegessen schmecken sie köstlich, werden jedoch sehr schnell weich und matschig. Das liegt am Pflanzenhormon Ethylen, das die Reife herbeiführt – ein Prozess, der nicht beim uns genehmen Stadium stoppt. Selbst eisgekühlt halten sich diese Melonen nicht. Deswegen wurden Sorten gezüchtet, die nur wenig Ethylen bilden und somit haltbar sind. Allerdings bekommen sie auch nie das volle Aroma.

In den 1990er Jahren gelang den Züchtern jedoch ein Kompromiss: Dominique Chambeyron vom niederländischen Saatgutproduzenten De Ruiter erzeugte eine kleine gestreifte Cantaloupemelone namens Melorange, die nach der Ernte wochenlang fest bleibt und trotzdem schmeckt. Für die USA wird diese Kulturvarietät in Mittelamerika angebaut und in den Wintermonaten verkauft, wenn Melonen im Norden nicht wachsen. ...

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  • Quellen

Klee, H. J.: Improving the Flavor of Fresh Fruits: Genomics, Biochemistry, and Biotechnology. In: New Phytologist 187, S. 44 – 56, 2010

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