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Ostafrikanische Ameisen der Art Crematogaster nigriceps beschneiden systematisch das Kronendach ihrer Wirtspflanze. Als Maureen Stanton und ihr Ökologen-Team von der University of California die Ameisen von einigen ihrer Wohnbäume entfernten, wuchsen an den betreffenden Flötenakazien (Acacia drepanolobium) deutlich weniger, dafür aber längere Zweige; denn die nicht mehr beschnittenen Pflanzen bildeten kaum neue Triebe aus. Schon nach zwei Vegetationsperioden hatten die Bäume ohne ihre Untermieter deshalb 25 Prozent weniger Äste. Was aber treibt die kleinen Baumschneidekünstler dazu, die Triebe zu stutzen, ja sogar die Knospen der Akazien zu entfernen und die Bäume so zu sterilisieren? Offenbar wollen sie verhindern, daß die Pflanzen mit den angrenzenden Bäumen in Berührung kommen. Dort leben aggressive Ameisenarten, die jede Astbrücke zur Invasion nutzen und ihre Nachbarn töten würden. Tatsächlich waren, als die Forscher die Zweige der Wirtspflanze mit denen der angrenzenden Bäume verbanden, nach sechs Monaten in den meisten Fällen die Kolonien von Crematogaster nigriceps ausgelöscht. (Nature, Bd. 401, S. 578)


Aus: Spektrum der Wissenschaft 12 / 1999, Seite 25
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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