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Astrophysik: Kosmische Raubtierfütterung

Erstmals werden Astronomen Gelegenheit haben, live zu beobachten, wie ein Schwarzes Loch eine Gaswolke zerreißt und sich einverleibt.

Im Zentrum der Milchstraße schlummert ein Schwarzes Loch. Es ist rund vier Millionen Mal so schwer wie die Sonne, die in einer sicheren Entfernung von 25000 Lichtjahren das Herz unserer Galaxie alle 200 Millionen Jahre umrundet. Solch ein Schwerkraftmonster konzentriert so viel Masse auf kleinem Raum, dass die starke Gravitation keine Strahlung mehr entkommen lässt. Beobachten kann man es also nur indirekt. Wenn etwa Gasteilchen in ein Schwarzes Loch stürzen, heizen sie sich stark auf und strahlen deswegen, bevor sie in die Unsichtbarkeit abstürzen. Und ein Schwarzes Loch kann sich durch die Wirkung seiner Schwerkraft bemerkbar machen.

Unsere Arbeitsgruppe am Max- Planck-Institut für extraterrestrische Physik beobachtet seit 20 Jahren das Zentrum der Milchstraße, das von der Erde aus gesehen im Sternbild Schütze (Sagittarius) liegt. Wir haben dort Sterne entdeckt, die sich mit Geschwindigkeiten von vielen tausend Kilometern pro Sekunde auf elliptischen Bahnen bewegen – dieselbe Bahnform, die schon Johannes Kepler für die Bewegung der Planeten um die Sonne fand. Am spektakulärsten ist der Stern S2, der in nur 16 Jahren umläuft – um eine Stelle am Himmel, an der keine helle Strahlungsquelle auszumachen ist.

Aus den Bahndaten lässt sich schließen, dass die Masse, die S2 auf eine so enge Bahn zwingt, die genannten vier Millionen Mal so groß wie die Sonnenmasse sein muss und in einem Raumbereich konzentriert ist, der nicht größer ist als das Sonnensystem (Spektrum der Wissenschaft 4/2003, S. 26 – 33). Die vernünftigste Erklärung dafür ist ein massereiches Schwarzes Loch...

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