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Astronomie: Kosmischer Dynamo



Schwarze Löcher haben bislang den Ruf, gefräßige Monster zu sein, die alles in ihrer Nähe auf Nimmerwiedersehen verschlucken; nicht einmal Licht kann ihrer extremen Gravitation entfliehen. Nun scheint es aber, als käme aus ihnen doch etwas zurück: Energie. Das ergibt sich aus jüngsten Beobachtungen deutscher Wissenschaftler. Um das Schwarze Loch rotiert gewöhnlich eine Scheibe aus Staub und Gas und gibt dabei intensive Röntgenstrahlung ab. Deren Energie maßen Jörn Wilms von der Universität Tübingen und seine Kollegen bei einem supermassiven Loch im Zentrum der Spiralgalaxie MCG-6-30-15. Zu ihrer Überraschung war die Strahlung energiereicher, als sie Berechnungen zufolge sein sollte. Eine zusätzliche Energiequelle heizt offensichtlich das Gas auf. Eine mögliche Erklärung dafür liefert eine Theorie, die Roger Blandfort und Roman Znajek schon vor 25 Jahren aufgestellt haben. Demnach rotiert nicht nur die Scheibe aus Gas und Staub, sondern auch das Schwarze Loch selbst. Dabei gibt es wie ein Dynamo Energie ab, wenn es von einem starken magnetischen Feld gebremst wird. Diese Energie geht auf das umliegende Gas über und verstärkt dessen Röntgenstrahlung.

Aus: Spektrum der Wissenschaft 12 / 2001, Seite 28
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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