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MEDIZIN: Krebsgefahr durch zu hohes Körpergewicht

Übergewicht und Fett­leibigkeit erhöhen das Krebsrisiko. Dieser Zusammenhang war für einige Tumorerkrankungen schon bekannt; Forscher haben ihn nun für acht weitere nachgewiesen. Das Team um Kurt Straif von der Interna­tionalen Agentur für Krebsforschung in Lyon (Frankreich) wertete mehr als 1000 einschlägige Studien aus. Zusammengenommen belegen sie, dass Übergewicht und Fettleibigkeit das Risiko steigern für Krebs­erkrankungen des Magens, Gehirns und Blut bildenden Systems, der Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse und Schilddrüse sowie der Eierstöcke. Bereits bestätigt ist dieser Zusammenhang für Darm-, Speiseröhren-, Nieren-, Brust- und Gebärmutterkrebs.

Bei vielen Tumorerkrankungen, schreiben die Forscher, lasse sich eine positive Dosis-Wirkungs-Beziehung nachweisen: je höher der Körpermasseindex (Body Mass Index), desto größer das Krebsrisiko. Das gelte sowohl für Frauen als auch für Männer und in allen geografischen Regio­nen, für die entsprechende Daten vorliegen. Weltweit sind schätzungsweise 640 Millionen Erwachsene und 110 Millionen Kinder fettleibig, viele von ihnen in den westlichen Wohlstandsgesellschaften.

Fettleibigkeit und Über­gewicht begünstigen Krebs­erkrankungen auf verschiedene Weise. Ein übermäßig hoher Körperfettanteil führt etwa zur vermehrten Ausschüttung von Östrogenen, Testosteron sowie Insulin und wirkt zudem entzündungsfördernd. All diese Faktoren können das Tumorwachstum voran­treiben.

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  • Quelle

Lauby-Secretan, B. et al.: Body Fatness and Cancer — Viewpoint of the IARC Working Group In: N. Eng. Journ. Med. 375, S. 794 – 798, 2016

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