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ASTRONOMIE: Krieg der Teleskope

Bald sollen extrem große Fernrohre ein neues Zeitalter der Astronomie einläuten. Doch ihr Bau droht an alten Zwistigkeiten zu scheitern.

Drei konkurrierende Teams von Astronomen jagen seit 15 Jahren ein und demselben Traum hinterher: Sie wollen das größte Teleskop der Welt bauen. Die von ihnen angestrebten Giganten wären leistungsstark genug, um direkte Bilder von Planeten zu liefern, die andere Sterne um­kreisen, und über die gesamte Weite des Universums hinweg bis fast zurück zum Urknall zu blicken. Ein Konsortium um die Carnegie Institution for Science, eine Stiftung in den USA, arbeitet an der Entwicklung des Giant Magellan Telescope (GMT); das Thirty Meter Telescope (TMT) haben im We­sentlichen das California Institute of Technology (Caltech) und die University of California initiiert; und unter der Ägide der Europäischen Südsternwarte ESO soll einmal das European Extremely Large Telescope (E-ELT) das All beobachten. Der Bau aller drei Geräte würde zusammen knapp vier Milliarden Euro kosten.

Bislang reagiert die Politik zurückhaltend auf die Pläne der Astronomen. Die Projekte sind durchwegs knapp bei Kasse, bereits fertig gestellte Bauteile warten auf ihre Auslieferung zu den noch öden Baustellen. Vermutlich werden aber alle drei Teleskope irgendwann in den 2020er Jahren ihren Betrieb aufnehmen – womit sie allerdings dem ursprünglichen Zeitplan weit hinterherhinken und zudem das einst veranschlagte Budget überschreiten dürften. ...

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Spektrum der Wissenschaft – Den Kosmos entschlüsseln – Vom Sonnensystem in die Tiefen des Universums

In dieser Ausgabe berichten wir über ferne Galaxien, das Sterben von Sternen, äußerst energiereiche Gammastrahlenblitze und neue Erkenntnisse zur Dunklen Energie. Weiter informieren wir Sie über Raumfahrtmissionen zu anderen Himmelskörpern, beispielsweise die der NASA-Sonde Europa-Clipper, welche den gleichnamigen Jupitermond auf die Existenz von Ozeanen untersuchen soll. Darüber hinaus: Teleskope der Superlative mit denen der Kosmos auch von der Erde aus, immer genauer beobachtet werden kann.

Sterne und Weltraum – Überlebt – Messier 54 – Relikt einer Kollision mit unserer Galaxis

Ein Amateurastronom hat auf der Basis eigener Beobachtungen und wissenschaftlicher Erkenntnisse den Kugelsternhaufen Messier 54 untersucht, der sich optisch in der Nähe des Milchstraßenzentrums befindet. Er entpuppt sich als fernes extragalaktisches Relikt: Der Haufen ist ein Überbleibsel einer Zwerggalaxie, die mehrfach das Zentrum unserer Galaxis umläuft und dabei zerstört wird. Außerdem berichten wir über die vierjährige Marsmission der NASA-Sonde InSight, die dort unter anderem den Wärmefluss im Boden messen sollte. Weiter werfen wir einen Blick auf Forschungsansätze zur Hawking-Strahlung, nach denen unser Universum schneller als gedacht zerfallen könnte und stellen ein Projekt der Südtiroler Schülergruppe »astrocusanus« vor, die mit einem leistungsstarken Teleskop auf die Suche nach lichtschwachen Kleinkörpern geht.

Sterne und Weltraum – Planet X: Versteckt er sich im äußeren Sonnensystem?

Die Suche nach Planet X fasziniert Wissenschaftler weltweit. Die Raumfahrt ermöglicht dafür bahnbrechende Erkenntnisse und öffnet Türen zu bisher unerreichbaren Zielen. Von der Untersuchung ferner Asteroiden mit dem James-Webb-Teleskop und dem Röntgenteleskop XRISM, über die Mondlandung der Sonde Blue Ghost I, bis zu spektakulären Missionen europäischer Raumsonden wie Hera – der Weg ins All bleibt voller Herausforderungen und Inspirationen. Ein Blick ins Universum, der Staunen garantiert!

  • Quelle

McCray, W. P.: Giant Telescopes: Astronomical Ambition and the Promise of Techno­logy. Harvard University Press, 2004

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