Nervensystem: Künstliche Synapse feuert im Millisekundentakt
Forscher der Universität Linköping sind dabei, eine Art künstliche Synapse zu entwickeln. Ihre neuartige Pumpe kann auf ein elektrisches Signal hin chemische Botenstoffe ausschütten – und zwar binnen weniger Millisekunden.
Die Vorrichtung, die das Team um Amanda Jonsson und Theresia Arbring Sjöström Ende 2016 vorstellte, bewegt die chemischen Substanzen mit Hilfe einer elektrischen Spannung durch einen wenige hundert Nanometer dicken Polymerfilm. In ihrem Prototyp dauert es lediglich 0,05 Sekunden, bis die Substanz an die Oberfläche tritt. Das liege bereits in der Größenordnung natürlicher Synapsen, denen die Freisetzung in weniger als zehn Millisekunden gelingt. Die Wissenschaftler integrierten bislang sechs individuell steuerbare Austrittskanäle in das Gerät.
Mit ihrer künstlichen Synapse hoffen die Wissenschaftler, Nervenzellverbände künftig auf natürliche Art und Weise beeinflussen zu können. Bislang taugt sie eher für die Grundlagenforschung; langfristiges Ziel ist jedoch, das Gerät in den Körper zu implantieren. Dort könnte es eine Alternative zur sonst üblichen elektrischen Reizung mittels Elektroden darstellen, mit denen sich umliegende Neurone nur vergleichsweise unspezifisch aktivieren lassen.
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