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Mensch & Geist: Kunst der Geister

Mit eindrucksvollen Schnitzereien erinnern Künstler der zu Neuirland gehörenden Südseeinseln an Verstorbene – und bannen deren Geister in Masken, Friese und Statuen, um Unheil von den Lebenden fernzuhalten.
Am 21. Mai 1908 trat Emil Stephan, Leiter einer Deutschen Marine- Expedition auf der Südseeinsel Neumecklenburg (heute Neuirland), seine letzte Reise an. Er war schwer an Malaria erkrankt und hoffte auf Hilfe in Namatanai, einer kolonialen Verwaltungsstation im Süden der Insel. Einheimische trugen den Fiebernden in einer Hängematte, die an ein dickes Bambusrohr gebunden war, die Küste entlang. Immer wieder versperrten Felsen den Weg, musste die Gruppe trotz der Brandung auf das zerklüftete Riff ausweichen, erschwerten mannshohes Gras und drückende Hitze den Marsch. Endlich war eine Missionsstation erreicht, und es ging schneller mit einem Ruderboot weiter.

Doch alle Mühen waren umsonst, vier Tage nach ihrem Aufbruch erlag der Pionier der Neuirland- Forschung der tückischen Tropenkrankheit. Drei Jahre zuvor war Emil Stephan als Schiffsarzt eines Vermessungsschiffs auf die Insel gekommen und hatte zahllose Märsche in ihrem Süden unternommen (von 1885 bis 1914 war sie Teil von Deutsch-Neu-Guinea). Im Jahr 1907 erschien sein Werk »Südseekunst. Beiträge zur Kunst des Bismarck-Archipels und zur Urgeschichte der Kunst überhaupt «, das erste, das sich systematisch und aus Sicht eines Wissenschaftlers mit der Kunst dieser Weltgegend auseinandersetzte.

Das Buch stieß auf reges Interesse. Im selben Jahr...

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