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Chemische Unterhaltungen: Kunst trifft Chemie: Radierungen

Radieren ist ein 500 Jahre altes Druckverfahren, das auch schon berühmte Künstler der Renaissance nutzten. In der Herstellung der Druckplatten steckt eine ganze Menge Chemie.
Die Drei Kreuze von Rembrandt

Das Prinzip besteht darin, dass zunächst eine Lackschicht (Ätzgrund genannt) auf eine Kupferplatte aufgetragen wird. Danach ritzt der Künstler mit einem spitzen Griffel gezielt in den Lack. In den Anfängen der Radierung wurde Asphaltlack, Wachs oder Pech verwendet. Der Künstler hat alle Freiheiten und kann verschiedenartigste Linien hineinkratzen oder ganze Flächen von der Lackschicht befreien. Der Clou: An den frei gelegten Stellen lässt sich das Kupfer durch eine geeignete Lösung weg­ätzen, also auflösen. Aber unter der lackierten Schicht bleibt es geschützt. Am Ende des Ätzvorgangs steht damit ein Negativbild der Radierung. Nun muss die Kupferplatte nur noch von der Lackschicht befreit werden, und der Druck kann beginnen.

Der Künstler trägt nun auf die Platte eine Tiefdruckfarbe auf, und zwar so, dass diese sich ausschließlich in den gerade eingeätzten Rillen befindet. Im letzten Arbeitsschritt legt er ein weiches, angefeuchtetes Papier auf die Druckvorlage, das die Farbe aus den Rillen aufnimmt. Nach dem Trocknen zeigt es das Positiv des Kunstwerks.

Schon bald nach den ersten Einsätzen der Technik in der Waffenschmiede hatten berühmte Künstler wie Albrecht Dürer dieses neue Verfahren für sich entdeckt und wunderschöne Werke per Radierung hergestellt ...

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  • Quellen

Betz, G.: Rembrandt: Sämtliche Radierungen in Originalgröße. Belser, Stuttgart, 4. Auflage 1986

Koschatzky, W.: Mit Nadel und Säure: fünfhundert Jahre Kunst der Radierung. Edition Tusch, Wien 1982

Stefan, A.: Redox-Reaktionen zum Anfassen. In: Praxis der Naturwissenschaften – Chemie in der Schule 50, S. 43– 44, 2001

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