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Archäologie: Kupferfabrik der Bronzezeit



Massenproduktion gab es schon vor rund 4800 Jahren – das belegt die größte Kupferfabrik der frühen Bronzezeit, die etwa fünfzig Kilometer südlich des toten Meeres im jordanischen Khirbat Hamra Ifdan entdeckt wurde. Zwar stürzte der Gebäudekomplex bei einem Erdbeben um 2700 v. Chr. ein, doch blieben in den rund siebzig Räumen, Gängen und Höfen hunderte Gussformen und tausende Werkzeuge, Metallobjekte und Produktionsabfälle in erstaunlich gutem Zustand erhalten. Mit Hilfe eines Geoinformationssystems konnte das internationale Team um den Archäologen Thomas Levy von der Universität von Kalifornien in San Diego erstmals alle Fertigungsschritte der Produktion von Kupferobjekten rekon-struieren und kartieren. Durch Isotopen-Analyse von Bleispuren ließ sich zudem das benutzte "Rezept" samt "Zutatenliste" ermitteln. Und schließlich konnten die Forscher anhand chemischer Analysen das weitgespannte Kupfer-Handelsnetz der damaligen Zeit aufdecken. Darin gab es außer Khirbat Hamra Ifdan nur ein einziges vergleichbares Industriezentrum im türkischen Kestrel. (Antiquity, Bd. 76, S. 425)

Aus: Spektrum der Wissenschaft 8 / 2002, Seite 46
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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