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Werkstoffe: Laser brennt Porzellan



Die Entwicklung eines neuen Porzellanservices ist arbeitsintensiv und kostspielig, insbesondere müssen immer wieder Modelle und Prototypen angefertigt werden, um Designideen zu testen. Der Arbeitsgruppe um Jürgen Heinrich von der Technischen Universität Clausthal gelang es nun, das herkömmliche Fräsen von Gießformen durch eine Variante des Rapid Prototypings zu ersetzen: Mit einem CAD-Grafikprogramm konstruieren Designer bei derartigen Verfahren ein räumliches Modell, die Daten werden in Steueranweisungen für einen Laser umgesetzt. Dieser bestrahlt beispielsweise Metallpulver und schmilzt es schichtweise auf. Die Wissenschaftler aus Clausthal richteten den Laserstrahl auf Schlicker, eine Mischung aus Wasser und Porzellanpulver. Beim Erhitzen bilden sich typische Porzellanphasen wie Mullit und Glas. Sie halten die nur gerade 0,1 Millimeter dünnen Schichten zusammen. Dieses neue Verfahren senkt nicht nur die Entwicklungskosten von Tassen und Tellern. Denkbar ist auch die Kleinserienfertigung von Minipumpen für die Medizin oder die Herstellung von Einzelstücken wie Zahnersatz aus Porzellan.

Aus: Spektrum der Wissenschaft 9 / 2001, Seite 81
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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