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Synthetische Biologie: Leben zum Selbermachen

Mit der synthetischen Biologie werden Forscher demnächst Organismen produzieren, die es bisher so in der Natur nicht gab. Neben Problemen der ökologischen Sicherheit wirft dies auch Fragen zur Rolle der Wissenschaft und ihrer Verantwortung auf.
Joachim Boldt und Oliver Müller
Eine stille Revolution bahnt sich an, wenn demnächst Biologen völlig neuartige Organismen in die Welt setzen können; erste Beispiele inklusive Patentanträge gibt es schon. Der Forschungszweig, der sich damit befasst, nennt sich synthetische Biologie. Er vereint Gentechnik, Systembiologie, Informationstechnik und Ingenieurwissenschaft mit dem Ziel, einzellige Lebensformen auf Wunsch herzustellen.

Wegen der Radikalität dieses Ansatzes ist es nicht erstaunlich, dass das Fragen aufwirft: Ist die synthetische Biologie vielleicht eine Bedrohung? Oder steht das Forschungsgebiet lediglich im Schatten des Frankenstein-Mythos von der künstlichen Erschaffung eines Lebewesens? Die noch junge Disziplin führt einerseits die klassische Gentechnik weiter, die ja schon fast traditionell zu kritischen Debatten und kontroversen Gesetzgebungen Anlass gab. Andererseits sehen wir in solchen Entwicklungen eine qualitativ neue Dimension des wissenschaftlichen Umgangs mit Lebewesen.

Beide Forschungsrichtungen haben zunächst zum Ziel, genetische Bausteine in Organismen so zu verändern, dass diese für den Menschen nützliche Eigenschaften erhalten. Mit den Fortschritten bei der Gentechnik geht es in der synthetischen Biologie aber nicht mehr nur darum, kurze Genabschnitte zu transplantieren. Stattdessen können bald längere Abschnitte der Erbmoleküle und womöglich ganze Genome synthetisiert und weit gehend frei gestaltet werden. Auf den ersten Blick mag das wie ein rein technischer Unterschied wirken. Er hat jedoch ethisch bedeutsame Konsequenzen...

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