Direkt zum Inhalt

Astrophysik: Massemonster im Mittelpunkt der Milchstraße



Im Zentrum unserer Galaxis wirbelt ein Schwarzes Loch mit der Masse von fast drei Millionen Sonnen. Erstmals lieferte ein Forscherteam dafür nun den zweifelsfreien Beweis: Eine Kooperation unter Führung des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik in Heidelberg geriet auf die Spur eines Sterns, der auf einer elliptischen Bahn um eine geheimnisvolle Radioquelle im Mittelpunkt der Milchstraße kreist. Diese ist als Sagittarius A bekannt und seit Jahren heißer Kandidat für ein Schwarzes Loch.

Das auffällige Verhalten seines Begleiters enttarnte Sagittarius A nun endgültig als Massemonster auf engstem Raum, dessen gigantischer Gravitation nicht einmal Licht entkommt. Der Stern rast mit 5000 Kilometern pro Sekunde um ihn herum, 200-mal so schnell, wie sich die Erde um die Sonne bewegt. Für einen Umlauf benötigt er gerade einmal 15 Jahre und nähert sich Sagittarius A dabei bis auf 17 Lichtstunden, kaum mehr als der dreifache Abstand zwischen Sonne und Pluto. Überschwere Schwarze Löcher wie Sagittarius A werden im Zentrum fast jeder massereichen Galaxie vermutet. (Eso, 16. 10. 2002)

Aus: Spektrum der Wissenschaft 12 / 2002, Seite 45
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Denken Sie rational?

Wie widerstehen Sie Denkfehlern? Rationales Denken ist mehr als Logik und Intelligenz – und oft harte Arbeit. In dieser Ausgabe zeigen wir, wie Sie falschen Schlüssen entgehen. Außerdem: Warum ist die Milchstraße verkrümmt und wie fällt die erste Bilanz zur Cannabis-Teillegalisierung aus?

Sterne und Weltraum – Raumzeit: Experimente zur Quantennatur

Die Relativitätstheorie Albert Einsteins ist das Meisterwerk zur Beschreibung der Schwerkraft. Seit Jahrzehnten steht aber die Frage im Raum, ob die Gravitation auf submikroskopischen Längenskalen modifiziert werden muss. Gibt es quantenhafte Austauschteilchen, die Gravitonen? In unserem Titelbeitrag stellen wir Überlegungen vor, wie man experimentell eine Quantennatur der Raumzeit testen könnte. Im zweiten Teil unseres Artikels zur Urknalltheorie beleuchten wir alternative Ansätze zur Dunklen Energie: das Local-Void- und das Timescape-Modell. Außerdem: Teil zwei unserer Praxistipps für die Astrofotografie mit dem Smartphone – Mond und Planeten im Fokus, die Ordnung im Chaos des Dreikörperproblems und woher stammen erdnahe Asteroiden?

Spektrum der Wissenschaft – Den Kosmos entschlüsseln – Vom Sonnensystem in die Tiefen des Universums

In dieser Ausgabe berichten wir über ferne Galaxien, das Sterben von Sternen, äußerst energiereiche Gammastrahlenblitze und neue Erkenntnisse zur Dunklen Energie. Weiter informieren wir Sie über Raumfahrtmissionen zu anderen Himmelskörpern, beispielsweise die der NASA-Sonde Europa-Clipper, welche den gleichnamigen Jupitermond auf die Existenz von Ozeanen untersuchen soll. Darüber hinaus: Teleskope der Superlative mit denen der Kosmos auch von der Erde aus, immer genauer beobachtet werden kann.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.