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Medienwissenschaft: Übermenschenbilder

Visionen von Cyborgs künden von einer neuen Kultur menschlicher Selbstverbesserung.

Bei dem einen Freund zeichnet sich an Sommertagen unter der nackten Brusthaut der Herzschrittmacher ab, der andere hat eine künstliche Herzklappe, erkennbar an der geschwungenen Narbe. Die eine Freundin klagt über die künstliche Hüfte, eine andere lobt ein Transplantat, über das sie öffentlich nicht redet. Auf Youtube sieht man Menschen mit künstlichen Beinen bei Lauf- und Kletterleistungen, die man den eigenen Extremitäten kaum zutraut. Professorenkollegen pflanzen sich und ihren Haustieren Chips ein. Menschen, die man als Frau kannte, sind inzwischen Mann. Und umgekehrt. Soldaten in voller Hightech-Ausstattung gleichen Game-Cyborgs, unterscheiden sich von ihnen allerdings dadurch, dass sie kiloweise Batterien am Leib tragen müssen. Techniker, die Flugzeuge oder Autos reparieren, suchen Schäden mit Augmented-Reality-Augen, die demnächst über uns alle kommen sollen, von Google Glass bis zu Microsofts HoloLens.

Unsere anthropologische Situation verändert sich. Der eskalierenden Cyborgisierung entspricht unser Selbstbild aber noch kaum. Die wenigsten verstehen sich selbst bereits als Vertreter einer nächsten Entwicklungsstufe des Homo sapi­ens, einer neuen Spezies – wie etwa die Mitglieder des Berliner Cyborgs e. V., der Gesellschaft zur Förderung und kritischen Begleitung der Verschmelzung von Mensch und Technik. Im Alltag herrscht vielmehr die Ansicht vor, wir seien allesamt noch Menschen alten Schlags, Mischwesen also aus Natur und einer industriellen Zurichtung, in die wir hineingeboren wurden und die uns mit den Jahren zur zweiten Natur wurde. Dieser Selbstwahrnehmung steht allerdings nicht nur zunehmend die Realität entgegen. Mit ihr kollidieren auch jene alternativen Menschenbilder, die sich während der vergangenen Jahrzehnte in den Medien und Künsten sowie in den Geistes- und Naturwissenschaften entwickelten. ...

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