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Pharmaforschung: Medikamente aus DNA
Eine neue Generation von Impfstoffen und Medikamenten wird derzeit in klinischen
Studien getestet. Sie verspricht Heilung bei vielen schwer behandelbaren
Erkrankungen wie Aids oder Influenza. Der Trick: Maßgeschneiderte DNA-Moleküle,
so genannte Plasmide, werden direkt in Körperzellen eingebracht.

© Stuart Bradshaw (Ausschnitt)
Vor rund zehn Jahren verglichen
Wissenschaftler der US-amerikanischen
National Institutes of
Health in einer Studie zwei viel
versprechende Typen neuer Impfstoffe. Sie
wollten herausfinden, welcher davon besser
gegen die unbehandelt meist zum Tod führende
Infektion mit dem Aidserreger HIV
schützt. Einer der beiden Impfstoffe bestand
aus Plasmiden – ringförmigen DNA-Molekülen
–, die jeweils ein Gen für eines von
fünf HIV-Proteinen enthielten. Er sollte die
Zellen der geimpften Personen dazu bringen,
Virusproteine herzustellen. Diese würden, so
war die Hoffnung, Immunreaktionen hervorrufen,
die vor einer Infektion schützen. Beim
zweiten Impfstoff handelte es sich um Adenoviren,
in deren Erbgut ein einzelnes HIVGen
eingepflanzt wurde. Das – ungefährlichere
– Adenovirus sollte die Aufmerksamkeit
des Immunsystems wecken und auf das
HIV-Protein richten.
Einer von uns (Weiner) hatte zu diesem Zeitpunkt schon acht Jahre lang Impfstoffe aus Plasmiden entwickelt und setzte große Hoffnung auf diese Studie. Sie sollte endlich den Beweis erbringen, dass die DNA-Ringe gegen gefürchtete Krankheitserreger immunisieren können. Doch die Ergebnisse erwiesen sich als herber Rückschlag: Die damit Behandelten reagierten nur wenig bis gar nicht auf die fünf HIV-Proteine. Die mit dem Adenovirus geimpften Probanden zeigten hingegen eine kräftige Immunantwort. Forschern an Universitäten und Pharmaunternehmen erschienen daher die Adenoviren als die grundsätzlich besseren Kandidaten für die weitere Entwicklung eines HIV-Impfstoffs.
Allzu sehr überraschten diese Ergebnisse nun allerdings auch nicht, da Plasmidimpfstoffe bereits in früheren Studien nur schwache Immunreaktionen hervorgerufen hatten. Dennoch waren einige Forscher weiterhin von ihrem Potenzial überzeugt, denn zumindest theoretisch sollte dieser Typ von Vakzinen sowohl sehr sicher als auch hochwirksam sein. In langjähriger Arbeit bemühten sie sich, die Effizienz solcher Pharmaka zu steigern. Mit Erfolg – eine neue Generation von Plasmiden beweist derzeit in zahlreichen Studien bei Menschen und Tieren, dass DNA-Impfstoffe die gewünschten Immunreaktionen erzielen können, und das bei ...
Einer von uns (Weiner) hatte zu diesem Zeitpunkt schon acht Jahre lang Impfstoffe aus Plasmiden entwickelt und setzte große Hoffnung auf diese Studie. Sie sollte endlich den Beweis erbringen, dass die DNA-Ringe gegen gefürchtete Krankheitserreger immunisieren können. Doch die Ergebnisse erwiesen sich als herber Rückschlag: Die damit Behandelten reagierten nur wenig bis gar nicht auf die fünf HIV-Proteine. Die mit dem Adenovirus geimpften Probanden zeigten hingegen eine kräftige Immunantwort. Forschern an Universitäten und Pharmaunternehmen erschienen daher die Adenoviren als die grundsätzlich besseren Kandidaten für die weitere Entwicklung eines HIV-Impfstoffs.
Allzu sehr überraschten diese Ergebnisse nun allerdings auch nicht, da Plasmidimpfstoffe bereits in früheren Studien nur schwache Immunreaktionen hervorgerufen hatten. Dennoch waren einige Forscher weiterhin von ihrem Potenzial überzeugt, denn zumindest theoretisch sollte dieser Typ von Vakzinen sowohl sehr sicher als auch hochwirksam sein. In langjähriger Arbeit bemühten sie sich, die Effizienz solcher Pharmaka zu steigern. Mit Erfolg – eine neue Generation von Plasmiden beweist derzeit in zahlreichen Studien bei Menschen und Tieren, dass DNA-Impfstoffe die gewünschten Immunreaktionen erzielen können, und das bei ...
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