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Meditation: Wie Achtsamkeit wirkt

Achtsames Verhalten soll bei einer Vielzahl gesundheitlicher Probleme helfen. Entsprechende Apps zum Üben erfreuen sich großer Beliebtheit. Doch welche Auswirkungen der Technik sind wirklich wissenschaftlich belegt?
Junge Frau meditiert vor Bergpanorama

Es ist nichts falsch daran, zu denken – es macht uns Menschen aus. Erinnerungen an die Vergangenheit und Vorstellungen von der Zukunft haben uns zur erfolgreichsten Spezies auf der Erde gemacht. Doch können wir es mit dem Denken auch zu weit treiben? Wissenschaftler und Selbsthilfe-Gurus argumentieren gleichermaßen, dass uns ausgeprägtes Grübeln stresst und unglücklich machen kann. Wir würden dadurch die Freude an dem Gegenwärtigen aus den Augen verlieren.

Das Heilmittel, so sagt man, bestehe darin, achtsamer zu werden. Dazu müssen wir unsere Erfahrungen in einer nicht wertenden, akzeptierenden Art und Weise beobachten. Dies soll dabei helfen, der Tyrannei der negativen Gedanken zu entkommen und Stimmung, Leistung und Gesundheit zu verbessern.

Säkulare Versionen der Achtsamkeit wurden erstmals in den 1970er Jahren aus buddhistischen Wurzeln entwickelt und ebneten den Weg für wissenschaftliche Untersuchungen, welche die Auswirkungen auf den Geist ergründen wollten. In den 1990er Jahren hielt die Praxis dann breiten Einzug in die Gesellschaft. Seither wurde in viel beachteten Studien und Medienbeiträgen über dramatische Veränderungen der Hirnstruktur und -funktion berichtet. Die gefundenen Vorteile reichen von einer erhöhten Aufmerksamkeit über eine verbesserte Stimmung und ein besseres Gedächtnis bis hin zu einem verjüngten Gehirn.

Achtsamkeitstechniken werden daher inzwischen von Ärzten verschrieben, in Schulen gelehrt, von Arbeitgebern angeboten – und sie lassen sich problemlos mit Hilfe von Smartphones praktizieren. In den letzten Jahren begannen Fachleute jedoch vermehrt damit, die Praxis auch zu kritisieren…

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  • Quellen

Farias, M. et al.: Adverse events in meditation practices and meditation-based therapies: A systematic review. Acta Psychiatrica Scandinavica 142, 2020

Fox, K. C. R. et al.: Functional neuroanatomy of meditation: A review and meta-analysis of 78 functional neuroimaging investigations. Neuroscience & Biobehavioral Reviews 65, 2016

Galante, J. et al.: Mindfulness-based programmes for mental health promotion in adults in nonclinical settings: A systematic review and meta-analysis of randomised controlled trials. PLOS Medicine, 2021

Im, S. et al.: Does mindfulness-based intervention improve cognitive function? A meta-analysis of controlled studies. Clinical Psychology Review 84, 2021

Mrazek, M. D. et al.: Mindfulness training improves working memory capacity and GRE performance while reducing mind wandering. Psychological Science 24, 2013

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