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Meteoriten: Sternstaub auf dem Dach

Der Jazzmusiker Jon Larsen hat etwas geschafft, was lange als unmöglich galt: Mikrometeoriten im Dreck der Städte aufspüren. Mit viel Mühe konnte er sogar Wissenschaftler überzeugen und die besten Orte identifizieren, um extraterrestrische Teilchen zu entdecken.
Ein Hobbyforscher, Jon Larsen, sucht Sternenstaub auf seinem Dach

Alles begann im Jahr 2009 im Garten eines Ferienhauses in der Nähe von Oslo. Jon Larsen hatte gerade frisch gepflückte Erdbeeren zum Frühstück bereitgestellt und das helle Wachstuch auf dem Tisch blank gewischt. Ein leises kratzendes Geräusch – und plötzlich lag ein schwarzer Krümel auf der Decke. Der Krümel war hart. Ein winziges Kügelchen aus Stein. Der Tag war windstill: Wie war es auf dem Tisch gelandet? In Larsens Kopf formte sich in diesem Moment ein Gedanke, der bis heute sein Leben bestimmt. Was, wenn das Steinchen direkt aus dem Weltraum stammte? Wenn es ein Mikrometeorit wäre, der Millionen Jahre in unserem Sonnensystem unterwegs und nun vor Larsens Augen auf dem Tisch gelandet war?

Um den Stein später genauer untersuchen zu können, steckte Larsen ihn in eine leere Streichholzschachtel. Die Schachtel ging kurze Zeit später im Haus verloren. Der Gedanke aber blieb: dass tagtäglich unzählige extraterrestrische Teilchen auf die Erde prasseln könnten. Und dass es dann irgendwie möglich sein müsste, sie selbst im Dreck größerer Städte aufzuspüren – in Oslo, New York, Berlin, überall.

»Ich habe schon als Kind leidenschaftlich gern Steine und Minerale gesucht. Den Gedanken, kleine Partikel aus dem Weltall zu finden, die Millionen, vielleicht sogar Milliarden Jahre alt sind, fand ich unglaublich faszinierend«, sagt Larsen. Und so begann seine Suche. »Ehrlich gesagt wusste ich gar nicht genau, wo ich anfangen sollte«, erklärt er. Die Informationen im Internet seien ziemlich vage gewesen. Und spezielle Forschung zu Mikrometeoriten in städtischen Gebieten gab es keine.

Kleinste Sternteilchen landen auf der Erde

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  • Literaturhinweise

Hoppe, P.: Meteorite und die Chemie von Supernovae. Sterne und Weltraum 7/2012, S. 26 – 28

Larsen, J.: Die Jagd nach Sternenstaub – Die erstaunlichen Mikro-Meteoriten und ihre irdischen Imitatoren. GeraMond-Verlag München 2018, ISBN: 978-3-956-130557

Mannel, T. et al.: Kometenstaub unter der Lupe. Sterne und Weltraum 3/2017, S. 22 – 27

Trieloff, M. et al.: Die Jagd nach interstellarem Staub. Sterne und Weltraum 3/2018, S. 26 – 35

Kolumne von Ralf Stork: www.spektrum.de/kolumne/storks-spezialfutter/

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