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Biologie: Minnesänger der Meere



Die Ozeane hallen wider von Tönen, über die Meeresbewohner miteinander kommunizieren, Beute orten oder navigieren. Wohl am lautesten tönt und am weitesten schallt der tiefe Gesang der Wale. Wozu er dient, ließ sich bisher nur vermuten. Jetzt haben Donald A. Kroll von der Universität von Kalifornien in Santa Cruz und seine Kollegen dem Rätselraten ein Ende gesetzt. Mit Wassermikrofonen orteten sie Finnwale in der Loreto Bay im Golf von Kalifornien vor Mexiko, in der sich die Meeressäuger wegen der dichten Krillschwärme gern aufhalten, und bestimmten anhand einer Hautprobe das Geschlecht der Sänger. Interessantes Resultat: Nur Männchen senden die niederfrequenten Töne aus. Damit dürfte der Zweck klar sein: Die Sänger wollen mit ihrem Lied Weibchen anlocken und beeindrucken. Da Finnwale weit verstreut leben, sind Laute niedriger Frequenzen zur Verständigung besonders gut geeignet, da sie eine große Reichweite haben. Die Kommunikation wird aber durch den steigenden Hintergrundlärm, den technische Geräuschquellen verursachen, zunehmend erschwert. (Nature, Bd. 417, doi: 10.1038/417809a)

Aus: Spektrum der Wissenschaft 8 / 2002, Seite 46
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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