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Monatsthema: Mira – der wundersame Stern im Walfisch (& Feldstechertipp)

Am Herbsthimmel tummelt sich der Walfisch, ein unauffälliges Sternbild, das seit Jahrhunderten die Aufmerksamkeit der Beobachter auf sich zieht - denn hier ­leuchtet der veränderliche Stern Mira. Die kommenden Monate sind besonders günstig, um den auffälligen Lichtwechsel dieses rötlichen Riesensterns zu verfolgen.
Diese Aufnahmen veranschaulichen den großen Schwankungsbereich der Helligkeit von Mira. Im Minimum ist sie kaum heller als der rund zwei Bogenminuten nordöstlich von ihr stehende Stern HD 14411.

Ende des 16. Jahrhunderts fiel dem Theologen und Amateurastronomen David Fabricius (1564 -1617) im Sternbild Walfisch (lateinisch: Cetus) ein seltsamer Stern auf. Zeitweise war das Objekt mit bloßem Auge leicht sichtbar, zu anderen Zeiten leuchtete es blasser – und manchmal schien es sogar gänzlich zu verschwinden. Für dieses eigentümliche Verhalten gab es zu jener Zeit keine Erklärung. Daher beschrieb Fabri­cius den Stern als etwas Wundersames (lateinisch: res mira). Moderne Himmelskarten verzeichnen ihn zumeist als Omikron Ceti (o Cet), wenngleich Amateur- und Fach­­as­tro­nomen den Namen Mira bevorzugen (lateinisch für: die Wundersame). Heute ist bekannt, dass Mira ein sehr rötlicher, kühler Riesenstern ist, dessen Helligkeit etwa zwischen 3,3 und 9,3 mag schwankt.

Bei einer Periode von rund 334 Tagen tritt das Maximum der Helligkeit jedes Jahr um einen Kalendermonat früher ein als im Jahr zuvor. Es lohnt sich, den Lichtwechsel mit eigenen Augen zu verfolgen, denn kein Zyklus gleicht genau dem vorhergehenden. Nachdem Mira am 19. September 2017 das Minimum ihrer Helligkeit durchlief, steigt die Helligkeit derzeit an und erreicht um den 24. Januar 2018 das nächste Maximum – eine günstige Gelegenheit, um erste Erfahrungen mit der Beobachtung veränder­licher Sterne zu sammeln ...

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