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Ethnomathematik I: Mit den Azteken im Katasteramt

Die Azteken entwickelten eine Mathematik, die mit dem Untergang ihres Reichs in Vergessenheit geriet. Doch überlieferte Dokumente enthüllen ihre Rechenkünste.

Dieser Artikel ist eine aktualisierte Fassung des Online-Artikels "Pfeil, Herz, Hand und Knochen" aus spektrum.de.
Grundriss Ländereien Azteken

Als die Spanier in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts Mittelamerika eroberten, herrschten die Azteken über weite Teile Zentralmexikos. Der Begriff kennzeichnet allerdings eher eine Kultur und eine gemeinsame Sprache, das Nahuatl. Ein aztekisches Reich hat es nie gegeben (siehe den Beitrag S. 80), vielmehr die Einflusssphäre eines Bunds dreier Städte: Technochtitlan gab darin den Ton an, in Tlacopán herrschten die Tepaneken (beide Zentren liegen heute im Stadtgebiet von Mexiko-Stadt); von Tetzcoco (heute Texcoco) aus regierten die Alcohua ihr Gebiet. Innerhalb weniger Jahrzehnte hatten diese Stämme eine florierende Hochkultur entwickelt. Die Ruinen ihrer Pyramiden zeugen vom Können ihrer Baumeister, und Historiker fragen sich bei deren Anblick, welche Kenntnisse die Azteken von Mathematik besaßen.

Neue Erkenntnisse dazu lieferte vor wenigen Jahren eine Untersuchung zweier Grundbesitzverzeichnisse, welche die Azteken akribisch geführt hatten, um den Steuersatz für die Eigentümer zu bestimmen. Die Alcohua-Kodizes von Santa Maria Asuncion und Vergara, zwischen 1540 und ...

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  • Quelle
del Carman Jorge, M. et al.: Mathematical accuracy of Aztec land surveys assessed from records in the Codex Vergara. In: Proceedings of the National Academy of Sciences 108, S. 15053 – 15057, 2011
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