Experten versuchen heute, die Diagnose und Behandlung seelischer Leiden per Blick ins Gehirn zu verbessern. Ist "Neuro-Psychotherapie" die Seelenheilkunde von morgen – oder nur eine kurzfristige Mode? Steht uns gar eine Ära der gezielten Manipulation des Gehirns bevor? G&G sprach darüber mit den Medizinern Gerd Rudolf, ehemaliger Direktor der ältesten deutschen Klinik für Psychosomatik in Heidelberg, und Peter Henningsen vom Klinikum rechts der Isar in München.
"Stellen Sie sich einmal folgendes Szenario vor: Im Jahr 2030 betritt ein junger Mann eine psychotherapeutische Praxis. Er leidet unter dem ständigen Drang, im 'Metanet' – der Fortentwicklung des Internets – zu surfen. Er führt dort eine zweite, virtuelle Existenz, die er kaum vom echten Leben trennen kann. Er zieht sich sozial zurück, ist oft unruhig. Nach einem ersten Gespräch bringt ihn der Therapeut in einen Nebenraum, wo Hirnscans unter verschiedenen Reizbedingungen gemacht werden. Sie offenbaren, dass der Mann an einer Zwangsstörung leidet, nicht etwa an einer Sucht oder schizoiden Erkrankung. Dann folgt ein Bluttest. Am genetischen Profil des Patienten liest der Behandler ab, welche Medikamente für ihn in Frage kommen. Mehrere Gesprächssitzungen sollen die Behandlung begleiten. Nach sechs Wochen ergeben erneute Hirnscans, dass sich die Aktivierungsmuster im Gehirn des Mannes normalisiert haben. Er hat auch seinen 'Metanet'-Konsum besser im Griff und ist insgesamt zufriedener. Die Behandlung war offenbar erfolgreich und wird fürs Erste beendet." Herr Rudolf, Herr Henningsen, für wie realistisch halten Sie diese Zukunftsvision? ...
Gehirn&Geist – Verbrechen: Die Psychologie des Bösen
Warum faszinieren wahre Verbrechen? True Crime ist ein Spiegel unserer psychologischen Neugier: Was macht Menschen zu Tätern – und wie gelingt es Ermittlern, die Wahrheit ans Licht zu bringen? In dieser Ausgabe geht es um die Kräfte, die Menschen in den Abgrund treiben oder zurückholen. Wir zeigen, warum Rache selten Frieden bringt, wie gefährliche Häftlinge in Sicherungsverwahrung leben, was das Stockholm-Syndrom über Überlebensstrategien verrät und mehr.
Spektrum - Die Woche – Entzaubertes Intervallfasten
Intervallfasten ist einer der großen Ernährungstrends der letzten Jahre. Mittlerweile mehren sich Hinweise auf Risiken. Wer kann es dennoch probieren, wer besser nicht? Außerdem: Warum verstehen selbst Physiker die Quantenmechanik nicht?
Spektrum Kompakt – Depressionen
Mit ihren zahllosen Erscheinungsformen sowie Ursachen kann sich eine Depression auch hinter körperlichen Symptomen verstecken und Betroffene in vielen Lebensbereichen beeinflussen. Doch welche Therapie ist die passende? Und für wen lohnt es sich, experimentelle Verfahren wahrzunehmen?
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