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Aggressionsbewältigung: Mit Interventionen gegen Ärger und Wut

Eine Vielzahl von Programmen zielt darauf ab, Ärger und Aggressivität zu mindern, etwa bei Strafgefangenen. Doch wirken solche Inter­ventionen? Diese Frage untersuchten Amy Lee und Raymond DiGiuseppe von der St. John's Univer­sity in New York in einer neuen Übersichtsarbeit.

Die Psychologen werteten 21 Studien aus, in denen die Effektivität von Ärger- und Aggressionsbewältigungstrainings untersucht wurde. Dabei handelte es sich jeweils um Metaanalysen – um Zusammenfassungen vieler vorheriger Untersuchungen. Insgesamt zeigten die Interventionen eine gute Wirksamkeit. Das galt vor allem für Programme, die auf Ärger oder Wut abzielten, also auf die rein emotionale Komponente. Dabei kamen meistens kognitiv-verhaltenstherapeutische Methoden zum Einsatz; vor allem Entspannungsübungen scheinen förderlich zu sein.

Bei Trainings gegen Aggressionen – also dagegen, dass Menschen ihrem Ärger durch entsprechende Handlungen Luft machen – war die Datenlage etwas weniger einheitlich. Im Durchschnitt zeigte sich auch hier eine gute Wirksamkeit, in einigen Analysen fanden sich jedoch nur geringe Effekte.

Problematisch sei vor allem, dass meist nur verhaltenstherapeutische Angebote evaluiert würden, schreiben die Autoren. Über die Wirksamkeit familientherapeutischer oder psychodynamischer Ansätze wisse man demnach bislang zu wenig. Zudem hätten sich die einzelnen Studien zum überwiegenden Teil mit Einzel- und Gruppentherapien befasst. Zu Kursen in Beratungszentren, zu denen Gerichte in den USA Straftäter häufig verdonnern, gebe es dagegen kaum Daten.

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  • Quelle
Curr. Opin. Psychol. 10.1016/j.copsyc.2017.04.004, 2017
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