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Molekularer Kontaktkleber bringt Zellen zusammen


Damit sich Gewebe oder Organe zu dreidimensionalen Gebilden entwickeln können, müssen die Zellen dazu gebracht werden, aneinander zu haften. Eine Möglichkeit ist die Verbindung durch klebrige Eiweißstoffe. Elaine Fuchs von der Universität Chicago entdeckte jetzt mit ihren Mitarbeitern, wie komplex und dynamisch dieser Adhäsionsvorgang ist. Werden Hautzellen getrennt und in einer calciumhaltigen Nährlösung kultiviert, entsprießen ihnen so genannte Filopodien, die wie tastende Finger nach einer benachbarten Zelle suchen. Nach der Kontaktaufnahme bilden die Nachbarn an den einander zugewandten Seiten das klebrige Protein E-cadherin (grün im Fluoreszenzbild), das direkt mit dem Zell-Skelett in Verbindung steht.

Nachdem so eine punktuelle Klebeverbindung hergestellt ist, produzieren beide Seiten große Mengen von Cytoskelett-Proteinen. Die resultierenden strukturellen Veränderungen im Inneren lassen auch die Zell-Membranen immer dichter zusammenrücken. Zwischen ihnen entsteht an den nicht durch E-cadherin verklebten Abschnitten schließlich ein Geflecht aus Proteinfasern, das die Hüllen beider Zellen fest miteinander verschweißt. (Cell, Bd. 100, S. 209)


Aus: Spektrum der Wissenschaft 5 / 2000, Seite 20
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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