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Essay: Mythos Völkerwanderung

Seit Tausende Migranten nach ­Europa streben, kursieren Vergleiche mit dem Ende des Weströmischen Reichs durch germanische Horden. Doch die historische Wirklichkeit war weit komplexer.

Immer wieder sind es Herausforderungen der Gegenwart, die zu Fragen an die Geschichte Anlass geben: Gab es solche Geschehnisse schon früher? Welche Konsequenzen hatten sie und können wir daraus etwas für das Heute lernen? Historiker freuen sich zwar über solches Interesse an ihrem Fach, das stets auch ihre Leidenschaft ist. Wenn aber politische Motive dabei Pate stehen, sollten sie der Versuchung widerstehen, wie die aktuelle Migrationsdiskussion zeigt.

Als sich die europäischen Staaten 2015 mit immer mehr Flüchtlingen konfrontiert sahen, entbrannte eine Debatte, bei der immer wieder ein historisches Konstrukt genannt wurde: die Völkerwanderung der Spätantike. Der niederländische Politiker Geert Wilders formulierte es 2011 so: Zuwanderung zerstört Europa, ganz so wie durch die massenhafte Immigration von Germanen einst das Imperium Romanum dem Untergang geweiht war.

Als die Diskussion die Mitte der deutschen Gesellschaft erreichte, zogen selbst Geschichtswissenschaftler solche Analogien. Bot nicht die Antike den Vorteil, dass man das Ende der Entwicklung bereits kannte? Doch es fügt sich nicht einmal alles, was man über diese Zeit sicher weiß, in das düstere Bild ...

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