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Nachhaltigkeit: Gesundschrumpfen

Ohne eine Kultur des Verzichts gibt es keine nachhaltige Zukunft, schreiben Bernd Sommer und Harald Welzer.

Der Kulturwissenschaftler Bernd Sommer und der Soziologe Harald Welzer haben sich Großes vorgenommen: Sie suchen "Wege in eine zukunftsfähige Moderne". Im vorliegenden Buch stellen sie solche vor. Unter "Transformationsdesign" verstehen die Autoren den Wandel der heutigen Ressourcenverschwendung zum Prinzip der Nachhaltigkeit. Das Wirtschaften und Zusammenleben, schreiben sie, müsse weg vom Leitgedanken des "Mehr".

Welzer und Sommer beschreiben das Wesensmerkmal der "expansiven Moderne": eine kontinuierliche Zunahme des Ressourcen- und Energieverbrauchs, die natürliche Lebensgrundlagen zerstört und in der auch "grünes Wachstum" keine dauerhaft tragfähige Perspektive bietet. Auf 240 Seiten stellen die Autoren dar, warum es ihrer Ansicht nach einer "reduktiven Moderne" bedarf – einer Lebensweise also, die den heutigen zivilisatorischen Standard bewahrt, dabei aber ohne Wirtschaftswachstum, exzessiven Konsum und Raubbau an der Natur auskommt.

Man mag Zweifel haben, ob die westlichen Gesellschaften, auf die Welzer und Sommer ihre Analyse beschränken, zu der von den Autoren geforderten "Selbst-Deprivilegierung" bereit sind. Doch gelingt es den Verfassern in acht Kapiteln, plausibel zu machen, dass eine gesellschaftliche Transformation unausweichlich ist – ob wir sie nun wollen oder nicht. Die Frage, schreiben sie, sei lediglich, wie dieser Wandel passieren wird: "by design" (also kontrolliert) oder "by disaster" (also in einem katastrophalen Prozess). ...

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