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Nackt und verloren

Acht unglaublich schwere Jahre dauerte die Odyssee durch Nordamerika. Hunderte Männer starben, nur vier überlebten. Als der spanische Konquistador Álvar Núñez Cabeza de Vaca und seine Kameraden endlich gerettet wurden, waren die einst grausamen Eroberer geläutert.
Eine baumlose Hochebene in den Chisos Mountains von Texas: spärliches Buschwerk, dürres Gras und ein paar Palmlilien, die mannshoch in den wolkenlosen Himmel ragten. Fast grenzenlos schien der Blick von hier oben, in der trockenen, staubfreien Luft. Doch man sah nichts als graubraune Steppe ringsum. Und man hörte nichts als das schrille Singen der Zikaden.

Im Herbst des Jahres 1535, Jahrhunderte vor der Besiedlung durch Europäer, tauchten irgendwo da draußen vier bärtige Gestalten auf, barfuß, nackt und abgemagert: drei Spanier und ein dunkelhäutiger Nordafrikaner – raschen Schrittes unterwegs nach Westen. Die vier waren die letzten Überlebenden einer Expedition der Conquista, die die Terra incognita nördlich des Golfs von Mexiko für die spanische Krone erobern sollte. Und sie waren die ersten Menschen aus der Alten Welt, die – auf der Suche nach Rettung – den ganzen Subkontinent durchquerten, rund neuntausend Kilometer weit, vom heutigen Florida bis an die Pazifikküste Mexikos.

Der Bericht ihrer achtjährigen Odyssee ist eine der haarsträubendsten Reisebeschreibungen der Menschheitsgeschichte. Und er ist das früheste europäische Dokument über ­Nordamerika und seine Indianer, vor dem Völkermord der Weißen.

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